Laut Medienberichten fehlen in Sachsen weiterhin hunderte Schulleiterinnen und Schulleiter. Dazu erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag, Luise Neuhaus-Wartenberg: „Schulleitungen müssen immer neue Aufgaben bewältigen, das Personal und die Schule weiterentwickeln, eines oder mehrere Teams leiten, soziale und fachliche Kompetenz beherrschen. In der Pandemie mussten sie sich zusätzlich um Masken und Tests, digitale Hilfsmittel, Luftfilter, die Internetversorgung der Schule oder den Fernunterricht kümmern.
Viele fühlten sich überfordert und alleingelassen. Erste Ergebnisse der kürzlich gestarteten Längsschnittstudie „Schulleitungsmonitor Deutschland“ zeigen: Jede fünfte Schulleitung in Deutschland möchte ihren Job aufgeben, viele Stellen bleiben unbesetzt. Die Linksfraktion im Landtag hatte bereits im Juni ein Maßnahmenpaket vorgeschlagen, mit dem die Staatsregierung sowohl die Nachwuchsgewinnung als auch die Arbeit der Schulleitungen erleichtern soll (Drucksache 7/10047).
Gemessen daran, was angehende Lehrkräfte im Studium über all diese Aufgaben erfahren und wie wenig sie später unterstützt werden, ist Nachwuchsmangel sicherlich kein Wunder. Die Staatsregierung muss dringend für mehr Unterstützung sorgen. Zwar bieten fast alle Bundesländer mittlerweile verpflichtende Qualifizierungen für Schulleitende an, doch dauern diese nur zwischen wenigen Tagen bis maximal wenige Wochen. Für die Leitung einer Schule der Zukunft wird das nicht reichen.
Der mit der Schulleitung verbundene Arbeitsaufwand muss sich zudem in der Bezahlung widerspiegeln. Vor allem aber muss Schulleitung als eigener Beruf anerkannt werden, wie in Niedersachsen. Sonst werden sich langfristig nicht genug Lehrkräfte finden, die diese Aufgabe übernehmen. Außerdem brauchen Schulleitungen mehr Möglichkeiten zur Eigenverantwortlichkeit, indem ihnen mehr Entscheidungsfreiheit zugestanden wird.“
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