Anfang Juli legte Bürgermeisterin Vicki Felthaus die Schul- und Kitabaustrategie vor. Damit wird dem Stadtrat ein Gesamtkonzept über Ressourcenbedarf und Vorgehen bei Sanierungen in Anbetracht von Sanierungsstau und Kapazitätsforderungen vorgelegt.
Katharina Krefft, Fraktionsvorsitzende und schulbaupolitische Sprecherin der Fraktion erklärt: „Erstmals bekommen wir mit der Schulbaustrategie eine plausible Planung vorgelegt. Wir können zwar bedauern, dass es immer noch so lange dauert – aber an dem Fakt, dass wir Ressourcen und Auslagerungsobjekte brauchen, lässt sich nicht rütteln.
In der gemeinsamen Sitzung der 3 Fachausschüsse Jugend & Schule, Finanzen und Stadtentwicklung & Bau war eine große Zufriedenheit mit der Arbeit der Bürgermeisterin für Jugend, Schule und Demokratie, Vicki Felthaus, und des Bürgermeisters für Stadtentwicklung und Bau, Thomas Dienberg, zu vernehmen. Mit ihrer Durchsetzungsstärke kam mittlerweile ein deutlicher Schwung in den Schul- und Kitabau.
Es ist eine völlig neue Qualität, die hier vorgelegt wurde: eine langjährige Planung mit konkreten Umzugsketten, abgestimmt auf die Ressourcen unserer Stadt. Dieser Generalplan ist eine große Leistung. Und eben diese erreichte uns im Stadtrat vor der Öffentlichkeit – auch das eine völlig neue demokratische Qualität.
Dies lässt sich auch nicht durch unsachliche Pressemitteilungen des CDU-Stadtrates und Vorsitzenden des Fachausschusses Jugend & Schule, die nur an Geld denken und nicht an das, was das Wichtigste ist – unsere Kinder – schlechtreden.“
Zur CDU-Forderung nach Einsparung von Architekturwettbewerben bemerkt Katharina Krefft: „Leider ist es eben nicht so, dass Schulen nach Architekturwettbewerben gebaut werden – der Stadtrat hat dieses beispielsweise beim Neubau der Wilhelm-Busch-Schule ausdrücklich abgelehnt, auch die Schnellbauprojekte liefen ohne Wettbewerbsverfahren.
Das ist ein großer Fehler, bei Schulen auf Architektur-Qualität zu verzichten. Wir bauen für die nächsten 100 Jahre, wir bauen im öffentlichen Raum, Schulen prägen Generationen. Die Schule als dritten Pädagogen zu bauen, bedarf einer Architektur, die von den inneren Funktionen her eine äußere Hülle bildet und dabei ganz eng die finanziellen und materiellen Ressourcen berücksichtigt.
Und auch die Mär von den Wiederverwendungsprojekten will die CDU nicht aufgeben, obwohl Fachleute es ihr mehrfach ausredeten. Die CDU will an den Planungskosten sparen, doch für jedes Grundstück brauchen wir eigene Baugrunduntersuchungen und eine grundstücksgenaue statische aber auch flächige Planung, die auch bei Wiederverwendungsobjekten kostenrelevant zum Tragen kämen. Wir lehnen den Bau von Schulkasernen in Kistenform ab. Wir Grüne stehen stattdessen für Bauqualität in pädagogischen Lernorten!“
Bei der Schulbautour konnte man am gestrigen 1. Schulferientag genau sehen, worauf die Schulbaustrategie gründet: Man sah unglaubliche Versäumnisse bei der Schulbausanierung, noch heute lernen Kinder in der vollständig heruntergelebten Astrid-Lindgren-Schule. Trotz mehrerer Beschlüsse des Rates, insbesondere auf Initiative des örtlichen Schulfördervereines, wird die Schule erst 2026 fertig werden.
Die Kinder werden allerdings 2023 in das Nachbargebäude ziehen – und genau diese Sanierungskette wurde der Delegation vorgestellt. Es gibt keine Auslagerungsobjekte, und am Beispiel von Paunsdorf, wo zunächst die Hainbuchenstraße und anschließend die Grundschulen saniert werden, konnte man erfahren, was eine Blockstrategie ist.
Der Stadtteil wird hier zu einem Vorzeigeprojekt für Schulbauorganisation. Man konnte auch hübsche Fassaden sehen, drinnen aber gealterte Klassenräume und vor allem staubige, nasse Keller wie in der 24. Schule. Auch einzügige Schulen, für deren Fortbestehen der Rat immer eintrat, was dazu führte, dass die CDU-Landesregierung über Jahrzehnte ablehnte, Grundschulsanierungen in Leipzig überhaupt zu fördern, waren Teil der gestrigen Tour.
„Nicht nur darum krankt unsere Stadt an unsanierten Schulgebäuden. Leipzig hat Schulsanierungen über Jahre unterlassen für andere Prestigeprojekte – sichtbar an der Olympiadelle. Mit dem starken Aufwachsen von Kindern wurde uns Stadträten zwar eine detaillreiche Analyse vorgelegt, gehandelt wurde dann aber nur abrupt und planlos.
Die Folge waren unvorbereitete Bauprojekte, um Konjunkturmittel oder Schulbaufördermitttel des Landes fristgerecht zu verbauen. Diese damaligen Versäumnisse aufzuholen, braucht neben Zeit eine ambitionierte Strategie und entschieden handelnde Personen. Glücklicherweise sind wir hier mittlerweile sehr gut aufgestellt“, so Katharina Krefft abschließend.
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