Der Sächsische Landtag hat gestern in einer Aktuellen Debatte über das Thema: „Handwerk hat auch in Zukunft goldenen Boden – aktuelle Probleme konsequent angehen: Fachkräftebedarf, Rohstoffknappheit, Bürokratieabbau“ diskutiert.
Dazu erklärt Gerhard Liebscher, wirtschaft- und arbeitsmarktpolitischer Sprecher der Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag:
„Wir können nicht über Fachkräftemangel sprechen, ohne die Arbeitsbedingungen in Sachsen in den Blick zu nehmen. Zur Wertschätzung und Anerkennung des Handwerks gehören faire Löhne und eine Orientierung an Tarifverträgen. In diesem Punkt müssen wir als Freistaat jetzt ein mutiges Bekenntnis zum Vergabegesetz abliefern. Wir Bündnisgrüne unterstützen zudem Initiativen, Frauen den Zugang zum Handwerk zu erleichtern.“
„Wir müssen jetzt dort ansetzen, wo der Schuh drückt: Sachsen steht kurz vor der Vollbeschäftigung, für wirkliches Wachstum im Arbeitsmarkt brauchen wir internationale Unterstützung. Als Bündnisgrüne fordern wir daher, die Einwanderungspolitik zu entbürokratisieren und die Berufsanerkennung zu beschleunigen. Zudem sprechen wir uns dafür aus, die West-Balkanregelung zu entfristen und auf weitere Herkunftsländer mit vergleichbaren Berufsabschlüssen auszuweiten. Davon würden insbesondere das Handwerk, die Gastronomie und Baubranche profitieren.“
Mit Blick auf die steigenden Preise für Rohstoffe ergänzt Gerhard Liebscher: „Die aktuelle Angebotskrise führt uns die dringende Notwendigkeit der Kreislaufführung unserer Rohstoffe vor Augen. Sachsen verbindet einzigartige Qualitäten als Standort der Kreislaufwirtschaft: Hier stehen die Projekte und Pilote aus Handwerk, Industrie und Forschung in den Startlöchern. Wir wollen, dass der Freistaat hier seiner Vorbildfunktion gerecht wird und die Recyclingwirtschaft im Bau gezielt anregt.“
Weitere Informationen:
Redebeitrag des Bündnisgrünen-Abgeordneten Gerhard Liebscher: „Handwerkliche Berufe sind Grundlage der nachhaltigen Gestaltung unserer Gesellschaft“
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