Laut dem UN-Kinderhilfswerk UNICEF befinden sich weltweit etwa 36,5 Millionen Kinder auf der Flucht. Niemals zuvor waren es seit dem Zweiten Weltkrieg so viele.
Die Leipziger Bundestagsabgeordnete Nadja Sthamer (SPD) sagt dazu: „Diese Zahl ist einfach erschütternd. Jedes dieser Kinder erleidet ein Schicksal, für das es nichts kann und welches sich massiv auf die Chancen und Entwicklung dieser Kinder auswirkt. Der schreckliche russische Angriffskrieg in der Ukraine verdeutlicht einmal mehr, wie insbesondere Kinder zu Leidtragenden von machtpolitischen Interessen werden.“
Sthamer fordert mehr internationales Engagement für Kinder: „Die Industrienationen, insbesondere die G7, sind hier in der Pflicht. Wir müssen allen Menschen, die aktuell auf der Flucht sind helfen, vor allem aber Kindern und unbegleiteten Minderjährigen. Diese machen 42 % aller Vertriebenen aus. Schutz vor Missbrauch, Bildungsangebote und eine ausreichende Lebensmittelversorgung sind zentral. Wir müssen uns zudem viel stärker in die Konfliktprävention einbringen. Dazu gehört es zwingend gute Bildung zu ermöglichen, insbesondere für Mädchen, die viel zu häufig benachteiligt sind.“
Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) betont ebenfalls immer wieder die Verantwortung der Weltgemeinschaft. Nadja Sthamer schließt sich dem an: „Die Länder des globalen Südens brauchen unsere Unterstützung und einen Dialog auf Augenhöhe, damit dort nachhaltige und demokratische Strukturen geschaffen werden können. Gerade von den Auswirkungen des Klimawandels sind viele Länder deutlich stärker betroffen als Deutschland. Sie mit wirksamen Maßnahmen zu unterstützen ist auch in unserem Interesse, denn die Klimakrise wird zu noch mehr Flüchtlingsbewegungen führen.“
Schließlich führt Sthamer aus: „Natürlich sind Entwicklungszusammenarbeit und Krisenprävention mit Kosten verbunden. Aber jeder Euro, der dort investiert wird ist ein Bruchteil dessen, was es kostet Menschen auf der Flucht zu versorgen oder die Folgen von Fluchterfahrungen auszugleichen. Und als wohlhabendes Land mit weltpolitischer Verantwortung ist es doch auch unsere Pflicht Menschen in Not, insbesondere Kindern in akuten Notsituationen zu helfen und ihnen langfristig eine bessere Perspektive zu ermöglichen. Ich will eine Entwicklungspolitik, die uns etwas wert ist und unsere Verantwortung für den globalen Süden ernst nimmt.“
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