Zum Koalitionsstreit über die Stellenzahl für Lehrkräfte im kommenden Doppelhaushalt erklärt Luise Neuhaus-Wartenberg, Sprecherin der Linksfraktion für Bildungspolitik:
„Es ist sozial zutiefst ungerecht, dass wegen des Lehrkräftemangels so viel Unterricht ausfällt. Die Schule muss ungleiche individuelle Voraussetzungen möglichst ausgleichen und beste Bildung für alle ermöglichen – mit Personalmangel gelingt das nicht. Ich hatte gehofft, die Koalition wäre schon weiter und sich einig darin, dass endlich genug Stellen für Lehrkräfte geschaffen werden müssen.
Die Zahl an Schülerinnen und Schülern wird weiter wachsen, zudem gibt es einen enormen Zusatzbedarf im Ergänzungsbereich, für Digitalisierung, Inklusion, Ganztagsangebote, die Beschulung der ukrainischen Kriegsopfer und das Ausgleichen der pandemiebedingten Bildungsverluste.
Freilich wird es noch lange nicht gelingen, alle benötigten Lehrkräfte-Stellen zu besetzen, aber eingeplant werden müssen sie! Der Kultusminister erklärt jetzt trotz des vorgesehenen Defizits, es werde keine Einstellung am Fehlen einer Stelle scheitern. Woran hakt es dann oder besser an wem, wenn er beim Finanzminister wesentlich mehr Stellen beantragt, wie wir es unlängst im Landtag auch gefordert hatten?
Wir müssen genug Nachwuchs in die Regionen bekommen, in denen dringend Lehrkräfte gebraucht werden. Wir sollten ernsthaft darüber diskutieren, einen Teil der Lehramtsausbildung in den ländlichen Raum zu verlagern. Es bleibt dabei: Auch die Verwaltung muss mit Interessierten wertschätzend umgehen, nicht technokratisch.“
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