Leipzigs Nachtschwärmerinnen und Nachtschwärmer werden künftig mithilfe von sogenannten Awareness-Teams noch mehr für Rücksicht und Achtsamkeit im öffentlichen Raum sensibilisiert. Dies geht aus der 43. Sicherheitskonferenz des Kommunalen Präventionsrats mit Stadt und Polizei hervor.
Die Awareness-Teams sollen dabei unterstützen, Konfliktpotenziale zu reduzieren, die mit der zunehmenden Verlagerung des Nachtlebens in den öffentlichen Raum einhergehen. Sie werden bei einem Verein angebunden sein, der von der Stadt beauftragt wird. Ihr Einsatz soll zunächst im Rahmen eines Pilotprojektes im Umfeld der Sachsenbrücke erprobt werden.
Erfahrungen aus den Städten Hannover und Wien sowie die Expertise von Leipziger Akteuren aus dem Bereich Nachtkultur fließen mit ein. Nach erfolgreicher Evaluation besteht die Option, die mobilen Teams auch an anderen Hotspots im Stadtgebiet bzw. bei großen, kommunalen Veranstaltungen einzusetzen.
„Der öffentliche Raum kann und soll von allen Menschen genutzt werden. Doch wo sich viele Menschen aufhalten, gilt es besonders aufeinander Rücksicht zu nehmen und achtsam miteinander und der Umwelt umzugehen“, erläutert Heiko Rosenthal. „Awareness-Teams können dabei unterstützen, Nachtschwärmerinnen und Nachtschwärmer zu sensibilisieren.“
Ein weiterer Aspekt der Arbeit besteht darin, als niedrigschwellige Anlaufstelle das Sicherheitsgefühl zu erhöhen und in enger Abstimmung mit den Behörden den öffentlichen Raum für alle Nutzergruppen attraktiv und sicherer zu gestalten.
Mit der Verlagerung von Party-Locations in den öffentlichen Raum fallen viele der mit dem geschlossenen, regulierten Raum verbundenen Angebote und Strukturen in Bezug auf Sicherheit und Müllentsorgung weg. Lärmkonflikte mit Anwohnenden und die Verunreinigung von Parkanlagen wurden im vergangenen Jahr vor allem an den Wochenenden registriert. Zusammenkünfte großer Menschengruppen können auch das Aufkommen von Straftaten wie Diebstahl oder Körperverletzung sowie das Risiko von Notfällen im Zusammenhang mit Alkohol oder psychoaktiven Substanzen begünstigen.
Für ihren Einsatz sind Awareness-Lotsinnen und -Lotsen beispielsweise im Bereich erste Hilfe oder Konfliktmanagement geschult. Leipzigs Polizeipräsident René Demmler: „Es ist jedoch nicht Aufgabe der Awareness-Teams in potenziell gefährlichen Situationen einzugreifen. Für diese Situationen arbeiten sie in enger Abstimmung mit der Polizei und den Ordnungsdiensten zusammen.“
Awareness-Teams sind nur eine Maßnahme in einem Maßnahmenbündel, mit dessen Hilfe den negativen Begleiterscheinungen der zunehmenden Inanspruchnahme des öffentlichen Raums beigekommen werden soll. Durch große Park- und zusätzliche Glascontainer, dem Aufstellen mobiler Toiletten und dem Anbringen von Hinweisschildern zur besseren Orientierung vor Ort sollen Verunreinigungen vorgebeugt und die Arbeit der Behörden unterstützt werden.
Der Kommunale Präventionsrat führt zweimal jährlich eine Sicherheitskonferenz zu kriminalpräventiven Themen durch. Weitere Infos dazu gibt es im Internet auf der Seite www.leipzig.de/kpr.
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