Rund 150 Einsatzkräfte aus mehreren Feuerwehren und Katastrophenschutzeinheiten waren ab Sonntag (26. Juni 2022) zu einem der größten Einsätze der letzten Jahre gerufen. Nahe des Schwemmteichbruches im Klosterholz zwischen Großbardau und Großbothen loderte ab den Nachmittagsstunden ein Waldbrand, der sich auf etwa drei Hektar Wald ausdehnte.
Noch in der Nacht zum 27. Juni flammten immer wieder Glutnester auf. Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren Grimma, Großbothen, Großbardau, Kleinbardau, Nerchau, Mutzschen, Zschoppach, Trebsen, Colditz, Fremdiswalde, Döben, Schkortitz, Kaditzsch, Hohnstädt und Bad Lausick brachten die Flammen unter Kontrolle. Geleitet wurde der Einsatz von Michael Hennig und Daniel Klemm von der Grimmaer Feuerwehr.
Die Landkreis-Drohnenstaffel der Feuerwehren Hohnstädt und Seelingstädt spürten mittels moderner Kameratechnik aus der Luft die Herde auf. So konnte ein systematisches Vorgehen sichergestellt werden. „Die Zusammenarbeit mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst und den Einsatzkräften lief reibungslos“, lobte Oberbürgermeister Matthias Berger das Vorgehen.
Mathias Stahn, Referent im Sachsenforst-Bezirk und Revierförster Udo Köhler unterstützten die Brandbekämpfung mit Technik. Auch Ehrenamtliche der DRK-Schnell-Einsatzgruppen Muldental betreuten die Helfer. Tanklaster der Landwirtschaftsbetriebe von Detlef Ziegner aus Schönbach und die NM Nerchau-Mutzschener Agrar und Service GmbH versorgten die Löschfahrzeuge mit Wasser aus Grimma-Süd. Mehrfach pendelten die Tanker zwischen dem Hydranten in der Waldbardauer Straße und dem Wald.
In große mobile Wasserbecken gefüllt, konnte das Wasser den Löschfahrzeugen wieder zur Verfügung gestellt werden. „Durch die selbstlose Hilfe der Agrarbetriebe konnte Schlimmeres verhindert werden“, so Oberbürgermeister Matthias Berger. „Der Zeitaufwand und der organisatorische Aspekt waren immens. Ich ziehe meinen Hut vor den Kameradinnen und Kameraden. Vielen Dank“.
Leider sieht es derzeit nicht so aus, dass Regen Entspannung bringt. „Daher meine ausdrückliche Bitte“, so Matthias Berger: „Auf Grund der Dürre und der ausgerufenen Waldbrandstufe ist es jetzt besonders wichtig, vorsichtig mit Feuer umzugehen. Denn über die Hälfte aller Waldbrände entstehen durch Fahrlässigkeit und könnten vermieden werden. Sollte doch eine Rauchentwicklung oder ein Feuer festgestellt werden, sollte sofort die 112 angerufen werden.“
Nach 24 Stunden befinden sich teils unter der Erde noch immer Schwelbrandherde. „Die Glutstellen werden von der Wärmebildkamera lokalisiert, von einem Bagger Quadratmeter für Quadratmeter ausgehoben und gelöscht“, beschreibt Matthias Berger das weitere Vorgehen. Der Nimbschener Forstbetrieb von Reinmut und Enrico Jassmann unterstützt mit Manpower und Technik. Die Kameradinnen und Kameraden waren fast dauerhaft im Einsatz. Erschwerenderweise kam hinzu, dass die Löschkräfte noch während des Einsatzes an die Hospitalkapelle und zu einem Wohnhausbrand nach Mutzschen gerufen wurden.
Zur Ursache ist derzeit noch nichts bekannt. Hinweise nimmt das Polizeirevier Grimma, Köhlerstraße 3 in 04668 Grimma, Tel.: 03437/7089-0 entgegen.
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