Das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung hat gestern die Ergebnisse der aktualisierten Gender Pay Gap-Studie „Geschlechtsspezifische Lohnunterschiede in Sachsen in Zeiten der Corona-Pandemie“ vorgestellt.
Dazu erklärt Lucie Hammecke, gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag:
„Dass Frauen in Sachsen im Jahr 2022 immer noch im Schnitt 7,6 Prozent weniger verdienen als Männer, ist empörend, aber auch keine Überraschung. Es ist richtig und wichtig, dass das Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung mit der Beauftragung der Studie die spezifisch sächsische Situation der Frauen offenlegt und damit auch Möglichkeiten für Lösungsansätze aufzeigt.“
„Der bereinigte Gender Pay Gap ist in Sachsen höher als der unbereinigte, das heißt: Trotz gleicher Qualifikation, gleichem Berufsfeld und gleicher Arbeitszeit ist der Lohn von Frauen im Schnitt 11,7 Prozent niedriger. Damit unterscheidet sich Sachsen stark von der gesamtdeutschen Betrachtung, bei der der unbereinigte Gender Pay Gap traditionell sehr viel höher ist als der bereinigte.“
Weiterhin erklärt Lucie Hammecke: „Es braucht spezifische Maßnahmen, um die Lohnungleichheit endlich anzugehen. Hierzu gehört die bessere wirtschaftliche Teilhabe von Frauen durch Förderung bei Gründungen, Coachings und Mentoringprogramme für Frauen in Führungspositionen und ein Aufbrechen von sexistischen Stereotypen.
Dies kann nur durch eine konstante, auch kommunale Gleichstellungsarbeit in Sachsen funktionieren. Ein Geichstellungsgesetz muss hier ansetzen und außerdem die Vorbildrolle des öffentlichen Dienstes sicherstellen, indem der Abbau struktureller Diskriminierung von Frauen und deren Ankommen in Führungspositionen gefördert wird. Außerdem müssen wir bei der Vergabepraxis des Freistaates ansetzen: Die Vergabe öffentlicher Aufträge muss künftig an Gleichstellungskriterien geknüpft werden.“
Weitere Informationen:
Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministeriums der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung: „Weil Frau es sich mehr als verdient hat“
Pressemitteilung der Bündnisgrünen-Fraktion: „Förderung für Gründerinnen ausbauen, Innovationen besser unterstützen“
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