Nadja Sthamer, SPD-Bundestagsabgeordnete für Leipzig-Süd zur Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro, die am Freitag (3.6.) im Deutschen Bundestag beschlossen wird:
„Der Mindestlohn ist eine Frage des Respekts. Auch in Leipzig sind 12 Euro das Mindeste, was Menschen für ihre Arbeit bekommen sollten. Viel zu viele Menschen werden noch mit Niedriglöhnen abgespeist. Allein in Leipzig werden über 59.000 Beschäftigte direkt vom erhöhten Mindestlohn profitieren. Das sind fast 19 Prozent aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
„Besonders profitieren werden Frauen, die viel zu oft im Niedriglohnbereich arbeiten. Der erhöhte Mindestlohn wirkt ganz konkret. Viele Menschen in Leipzig bekommen für ihre harte Arbeit, die unsere Gesellschaft am Laufen hält, noch viel zu wenig Geld. Der erhöhte Mindestlohn stärkt die Kaufkraft und schafft mehr soziale Sicherheit. Der Mindestlohn wird auch bei vielen Beschäftigten, die mehr als 12 Euro erhalten, für Bewegung bei den Gehältern sorgen.”
Aus Sicht von Sthamer ist die Erhöhung des Mindestlohns ab 1. Oktober aber nur ein Schritt zu mehr Gerechtigkeit am Arbeitsmarkt:
„Wir brauchen endlich gute Tarifverträge und eine höhere Tarifbindung. Beschäftigte in Ostdeutschland erhalten pro Monat immer noch 800 Euro weniger als im Westen. Das ist ungerecht! Der Mindestlohn wird den Lohnabstand verringern. Der Kampf um Fachkräfte wird in den nächsten Jahren immer weiter zunehmen. Gute Löhne werden zu einem immer wichtigeren Standortfaktor. Wer engagierte Beschäftigte halten will, die sich regelmäßig weiterqualifizieren, muss auch ordentlich bezahlen. Ich unterstütze die Gewerkschaften und Betriebsräte in Leipzig in ihrem Kampf für eine bessere Bezahlung!”
Hintergrund: Laut einer aktuellen Studie des Pestel Institut für Systemforschung e. V im Auftrag der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) (https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/mindestlohn-erhoehung-zwoelf-euro-auswirkung-sachsen-anhalt-thueringen100.html) werden in Sachsen 426.600 Menschen direkt von der Erhöhung des Mindestlohns profitieren. In den einzelnen Landkreisen/kreisfreien Städte ergeben sich folgende absolute Zahlen und Anteile an der Gesamtzahl der Arbeitnehmer/-innen:
Profiteure Mindestlohn laut NGG | Arbeitnehmer/-innen 2020 | Anteil | |
Landkreis Bautzen | 33.500 | 130.800 | 25,60% |
Stadt Chemnitz | 22.900 | 134.900 | 17,00% |
Landeshauptstadt Dresden | 51.100 | 315.800 | 16,20% |
Erzgebirgskreis | 39.300 | 133.100 | 29,50% |
Landkreis Görlitz | 28.600 | 102.200 | 28,00% |
Stadt Leipzig | 59.100 | 319.900 | 18,50% |
Landkreis Leipzig | 28.000 | 89.800 | 31,20% |
Landkreis Meißen | 25.100 | 102.000 | 24,60% |
Landkreis Mittelsachsen | 34.200 | 123.500 | 27,70% |
Landkreis Nordsachsen | 20.800 | 83.900 | 24,80% |
Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge | 27.300 | 91.300 | 29,90% |
Vogtlandkreis | 24.800 | 93.000 | 26,70% |
Landkreis Zwickau | 31.900 | 141.300 | 22,60% |
Summe | 426.600 | 1861500 | 22,90% |
Quellen:
Pestel Institut für Systemforschung e. V | Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) 2022
Statistisches Landesamt: Erwerbstätige nach Kreisfreien Städten und Landkreisen https://www.statistik.sachsen.de/html/erwerbstaetige.html
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