Nach 17 schwierigen Verhandlungsstunden haben sich IG Metall und Arbeitgeberverband in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in Meerane auf ein Tarifergebnis für die ostdeutsche Textilindustrie geeinigt. Demnach erhalten die Beschäftigten in zwei Schritten zusammen 5,6 Prozent mehr. Zudem steigen die Sonderzahlungen.
„Trotz unsicherer Zeiten konnten wir ordentliche Einkommenserhöhungen erreichen“, sagte Stefanie Haberkern, Verhandlungsführerin der IG Metall. „Danke an alle Beschäftigten, die uns während der Verhandlungen laut und stark unterstützt haben! Euer Einsatz hat dieses tolle Tarifergebnis ermöglicht.“
Birgit Dietze, Leiterin des IG Metall Bezirks Berlin Brandenburg Sachsen, betonte: „In einem von Anfang an sehr zähen Ringen haben die IG Metall und die Beschäftigten das maximal Mögliche herausgeholt. Es waren schwierige Verhandlungen mit harten Fronten, bei der sich am Ende die Hartnäckigkeit und das Durchhaltevermögen der Textil-Arbeiterinnen und –Arbeiter ausgezahlt haben.“
Auch in der dritten Verhandlungsrunde legten die Arbeitgeber zunächst nur ein minimal verbessertes Angebot vor. Die IG Metall bestand jedoch auf deutliche Erhöhungen der Einkommen. Schließlich wird das Leben für die Beschäftigten auf Grund der aktuellen Preissteigerungen bei Energie, Wohnen und Nahrungsmitteln immer teurer.
Das Ergebnis im Einzelnen
Dies sieht der Tarifabschluss vor: Die Beschäftigten erhalten ein tabellenwirksames Entgeltplus in 2022 von 4,1 Prozent zum 1.10.2022 und zusätzlich zwei Sonderzahlungen in Höhe von 200 Euro im Mai und noch einmal 120 Euro im August. Im Folgejahr steigen die Entgelte noch einmal um 1,5 Prozent zum 1. Oktober und damit tabellenwirksam in zwei Schritten in Summe um 5,6 Prozent.
Die Jahressonderzahlung erhöht sich 2023 von 60 Prozent auf 75 Prozent eines Monatsentgelts. Damit steigen die Einkommen aufs Jahr betrachtet in 2023 durchschnittlich um 2,75 Prozent und ein erster Schritt hin zur Angleichung der Jahressonderzahlung an das Westniveau ist geschafft.
Das Urlaubsgeld steigt in 2022 auf 690 Euro und in 2023 auf 720 Euro.
Schließlich konnte die IG Metall auch die Fortführung des Tarifvertrages Altersteilzeit bis 2024 durchsetzen.
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