Die Preise für Holz, Stahl, Beton und viele weitere Produkte im Bausektor galoppieren aktuell in die Höhe. Die Entwicklung hält seit der Pandemie an und kennt nur eine Richtung. Verschärft wurde sie durch den völkerrechtswidrigen Einmarsch Putins in die Ukraine. Die Bauindustrie leidet unter Lieferengpässen und steigenden Rohstoffpreisen und gibt die Preise dementsprechend an die Abnehmer weiter – sofern sie es überhaupt noch schaffen, den Rohstoff zu beziehen.
Das trifft auch die Bauherren in Sachsen, vom Großinvestor bis zur Familie mit dem Traum vom Eigenheim. Obwohl neuer Wohnraum mancherorts dringend gebraucht wird, ist die Bauaktivität sehr gehemmt und steht zum Teil still.
„Die Entwicklung war erst beunruhigend, aber inzwischen ist sie für Betriebe und Bauherren dramatisch“, sagt Staatsminister Thomas Schmidt. „In dieser schweren Lage erwarte ich dennoch von allen Beteiligten, dass sie sich an bestehende Regelungen und Gesetze halten. Ich gebe meiner Kollegin, Ministerin Ina Scharrenbach aus Nordrhein-Westfalen recht, dass das Kartellamt nicht umhinkommt, den Sektor stärker in den Fokus zu nehmen. Es muss sichergestellt sein, dass sich niemand an der Not bereichert und die Preise auch tatsächlich marktgerecht sind.“
Ministerin Ina Scharrenbach (NRW) sagte dieser Tage im Handelsblatt, sie habe den Eindruck, dass es vereinzelt Mitnahmeeffekte und Preisabsprachen gibt.
Staatsminister Schmidt betont weiter, wie wichtig es ist in Europa Abhängigkeiten weiter zu verringern und den Bausektor zukunftssicher aufzustellen: „In Sachsen sind erste große Schritte in Richtung zukunftsfester Bausektor gemacht. An der TU Dresden hat das Team um Prof. Manfred Curbach den Carbonbeton entwickelt, der deutlich weniger Rohstoff verbraucht als herkömmlicher Beton.
Mit diesem modernen Baustoff wurde nicht nur unlängst ein Haus gebaut, sondern sogar auch die Carolabrücke in Dresden saniert. Mit dem Holzbaukompetenzzentrum setzen wir auf verstärktes Bauen mit heimischem Holz. Als Freistaat wollen wir aber auch dafür sorgen, dass der Wohnraum, den wir haben auch saniert und genutzt wird. Dazu gibt es das Förderprogramm „Jung kauft Alt“, das junge Familien dabei unterstützen soll, ein gekauftes Haus zu sanieren.“
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