Am 17. Mai wird in Dresden der Internationale Tag gegen Homo-, Trans und Interfeindlichkeit (IDAHIT*) mit einer Demonstration begangen. Weltweit erinnern damit Menschen an den Tag vor 32 Jahren, an dem Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestrichen wurde. Seitdem gilt gleichgeschlechtliche Liebe offiziell nicht mehr als Krankheit.
Doch die Ausgrenzung ist noch nicht überwunden und gipfelt immer wieder in Hass und Gewalt. In Herne etwa ist am 25. März ein 15-jähriges trans Mädchen brutal zusammengeschlagen und lebensgefährlich verletzt worden. Erst kürzlich wurde in Dresden ein queeres Paar am Nachmittag des 7. Mai beim Eisessen von einer fünfköpfigen Gruppe beleidigt und angegriffen und mit den Worten bedroht: „Ich steche euch alle ab!“
Das zeigt: Für Homosexuelle, trans und inter Menschen sind massive Brutalität und Anfeindungen immer noch bitterer Alltag. Um diese Gewalt öffentlich zu machen, wurde für den 14.Mai zum „1. Queeren Dresdner Knutsch-Sit-In“ eingeladen, an dem sich etwa 30 Menschen beteiligten. Außerdem findet rund um den 17. Mai die IDAHIT-Woche in Dresden statt. Auf dem Programm stehen neben der Demonstration auch spannende Vorträge, Workshops und Filmvorführungen.
Dazu sagt Sarah Buddeberg, queerpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag:
„Die erschreckenden Taten machen deutlich, warum Tage wie der 17. Mai so notwendig sind und viel mehr Aufmerksamkeit erfahren müssen. Es muss selbstverständlich werden, dass Männer Männer küssen und Frauen Frauen lieben oder Menschen sich nicht der Zweigeschlechtlichkeit zuordnen können oder wollen. Ich begrüße daher mutige Aktionen wie das „Knutsch-Sit-In“ und die IDAHIT-Aktionswoche. Sie schaffen queere Sichtbarkeit.
Die Staatsregierung ist gefordert, ihren Beitrag zu leisten und gegen Ausgrenzung und Hass aktiv zu werden. Der Landesaktionsplan zur Akzeptanz der Vielfalt von Lebensentwürfen von 2017 muss dringend fortgeschrieben und vor allem umgesetzt werden. Die Politik sollte die Lebensqualität in Sachsen durch Anerkennung der vielfältigen Lebensrealitäten verbessern und nicht verschlechtern!“
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