Vor einigen Tagen wurde der Stadt Markranstädt durch eine besorgte Bürgerin ein möglicher Befall des Eichenprozessionsspinners gemeldet. Ein schnell zum „Tatort“ geeilter Mitarbeiter des Technischen Service konnte letztlich Entwarnung geben. Bei dem Befall eines Strauches handelt es sich um die Raupen der Gespinnstmotte. Sie befällt die Blätter und frisst diese. Der Stamm sowie die Äste und Zweige überzieht die Raupe dabei vollständig mit Gespinnsten. Diese erinnern mitten im Mai an schaurig gruselige Dekoration zu Halloween.
Bei dem befallenen Gehölz handelt es sich um eine Kornelkirsche. Der Befall ist für Mensch und Tier ungefährlich. Im Juni bzw. Juli schlüpfen die Falter. Dann verschwindet auch das Gespinnst. Mit etwas Glück treibt das Buschwerk in diesem Jahr nochmals aus. Dieser zweite Blattaustrieb wird als Johannestrieb bezeichnet und erfolgt meist um den 24. Juni. Er dient zur Kompensation von Fraßschäden, wie in diesem Fall. Ansonsten treibt die Pflanze im kommenden Jahr neu aus.
Eine Bekämpfung ist nur durch das Ablesen der Eier der Raupen vor dem Schlüpfen möglich. Nachdem das Gewächs jedoch eingewebt ist, ist diese Bekämpfungsart nicht mehr machbar. Bedingt durch den Klimawandel verbreitet sich die Gespinnstmotte in der Region immer häufiger. Der Unterschied zum Eichenprozessionsspinner sind die fehlenden Haare auf dem Raupenkörper. Die Haare sind es, die den Eichenprozessionsspinner für den Menschen gefährlich machen.
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