Heute, am 5. Mai 2022, feiert der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung sein 30. Jubiläum. Und diesen Protesttag brauchen wir dringend, denn bei sehr vielen Gelegenheiten stoßen viele Menschen noch immer auf Barrieren.
Darum hat die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Leipziger Stadtrat einen Antrag eingereicht, um wenigstens eine Barriere abzubauen. Nämlich einen Antrag zur Verwendung von Leichter und Einfacher Sprache in der Stadtverwaltung.
Wer auf www.leipzig.de Informationen sucht, Schriftverkehr mit der Stadtverwaltung hat oder sich über die Inhalte der Ratsversammlung informieren will, tut gut daran, die Standardsprache und vor allem auch Amtsdeutsch zu verstehen.
Doch 20 % der Menschen benötigen die Einfache Sprache. Dies sind Menschen mit Behinderung, aber unter anderem auch Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, mit Demenz, Lese-Rechtschreib-Schwäche oder Heranwachsende.
Darum fordern wir, dass die Stadtverwaltung Informationen möglichst in Einfacher Sprache zur Verfügung stellt. Auf Wunsch soll jede Person Anspruch auf eine Übersetzung von Schreiben der Stadt in Leichter Sprache haben. Dies muss fortlaufend überprüft und angepasst werden.
Nuria Silvestre Fernandez, Stadträtin und inklusionspolitische Sprecherin der Fraktion:
„Der Paradigmenwechsel in unserer Gesellschaft drängt: Menschen mit Behinderungen oder Bedarf an mehr Unterstützung dürfen nicht länger als Herausforderung oder als ‚Extramaßnahme‘ gesehen werden. Stattdessen sind ihre Bedürfnisse als Motivation für Verbesserung unserer Strukturen und Angebote zu betrachten!
Nur so können wir sicherstellen, dass wir die Ziele der UN-Behindertenrechtskonvention für alle einhalten. Und zwar nicht nur für diejenigen, die heute behindert sind, sondern auch präventiv für die, die zukünftig behindert sein könnten. Die Verbesserung der Strukturen und Angebote bedeutet: Teilhabe für alle!“
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