Nach der erfolgreichen gestrigen Warnstreikserie in vier Kontraktlogistikunternehmen bei Porsche ruft die IG Metall Leipzig am heutigen Mittwoch erneut zu Arbeitsniederlegungen auf.
Rund 60 Beschäftigte der Schnellecke Sachsen GmbH bei BMW sind ab 09.00 Uhr dem Warnstreikaufruf über zwei Stunden gefolgt.
Auch die rund 30 Beschäftigten des Instandhaltungsdienstleisters Leadec werden ihrer Forderung nach deutlichen Entgeltsteigerungen Nachdruck heute ab 10.30 Uhr (Ort: Fußweg vor BMW Werk; Ecke BMW-Allee/Alte Seehauser Str.) verleihen.
„Die Kontraktlogistikbranche muss deutlich attraktiver bei Entgelt und Arbeitszeiten werden. Grundsätzlich muss ein neuer tariflicher Ordnungsrahmen her, um auch in Zukunft im Wettbewerb um Fachkräfte bestehen zu können“, sagte Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig.
Die IG Metall fordert eine Anhebung der monatlichen Grundentgelte von durchschnittlich 2.200 Euro auf 2.450 Euro in der Logistikbranche und die schrittweise Angleichung der Wochenarbeitszeit analog zu den Herstellern in der Automobilindustrie auf 35 Stunden.
Die Kontraktlogistikfirmen Rudolph, Imperial, Schnellecke sowie Leadec haben noch kein akzeptables Angebot vorgelegt. Die Warnstreiks in den vergangenen Wochen haben bereits zu erheblichen Beeinträchtigungen der Produktion bei den Automobilherstellern Volkswagen, BMW und Porsche geführt.
Inwieweit sich der Konflikt in dieser Tarifauseinandersetzung zuspitzt, hängt nicht nur von den namenhaften Vertretern der Logistikbranche, sondern vor allem auch von den großen Automobilherstellern, ab.
„Volkswagen, BMW und Porsche in Sachsen tragen eine erhebliche Verantwortung für den Verlauf des Tarifkonfliktes. Sie nutzen ihre Standortvorteile, erwarten zugleich von Dienstleistern eine hohe Flexibilität, stellen aber deren Geschäftsmodelle durch eine rigide Einkaufspolitik in Frage“, erklärte Bernd Kruppa.
Die betrieblichen Tarifkommissionen der IG Metall bei insgesamt zehn Kontraktlogistikern mit rund 3.200 Beschäftigten im Umfeld von BMW und Porsche in Leipzig haben sich auf eine gemeinsame Strategie zur Durchsetzung ihrer Forderungen verständigt.
„Bei zukünftigen Ausschreibungen darf nur noch die Qualität der Dienstleistung der Logistiker entscheiden, der Wettbewerb über unterschiedliche Tarifniveaus muss ausgeschlossen sein. Unsere Beschäftigten erwarten zu Recht Respekt und Anerkennung. Sie sind ein wesentlicher Faktor in der Wertschöpfungskette der ostdeutschen Automobilindustrie, vor allem in der Region Leipzig“, so Bernd Kruppa und kündigt weitere Warnstreiks und betriebliche Aktionen in dieser Woche an.
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