Der Sächsische Landtag hat in seiner gestrigen 50. Sitzung den Antrag „Grundsatzkonzeption Wasserversorgung 2030“ der Koalitionsfraktionen CDU, Bündnis 90/Die Grünen und SPD beschlossen. Der Antrag hat das Ziel, die Wasserversorgung in Sachsen auch in Zeiten der Klimakrise langfristig sicherzustellen.
Dazu erklärt Volkmar Zschocke, umwelt- und naturschutzpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag:
„Wir beschließen hier nicht irgendwelche Konzeptionen, sondern überlebensnotwendige Maßnahmen. Denn wenn wir heute über die neue Grundsatzkonzeption für die Wasserversorgung 2030 reden, müssen wir anerkennen, dass der Klimawandel die maßgebliche Rahmenbedingung ist. Es geht um die Frage nach einer zukunftssicheren Wasserversorgung für Bevölkerung, Landwirtschaft und Industrie.“
Der Antrag nimmt die Analyse der Entwicklung des zukünftigen Wasserbedarfs und die Ableitung von Maßnahmen zur Vermeidung von Wasserknappheit in den Fokus. Außerdem soll der ökologische Zustand von Grund- und Oberflächenwasser und die Gefährdung durch Stoffeinträge in den Blick genommen werden. Dabei müssen insbesondere Maßnahmen identifiziert und notwendige Investitionsbedarfe beziffert werden, um auch zukünftig eine qualitativ hochwertige Wasserversorgung gewährleisten zu können.
Eine besondere Herausforderung besteht laut Volkmar Zschocke in den heutigen Bergbauregionen Sachsens: „Der Braunkohleabbau stellt den größten Eingriff in den Wasserhaushalt der betroffenen Regionen dar. Die Folgen wirken weit über den Zeitraum des Kohleabbaus hinaus. Das Management des Wasserhaushaltes in dieser Region wird in den nächsten Jahrzehnten mit enormen Anstrengungen verbunden sein.
Es ist fraglich, ob das Wasser noch ausreicht, um aus den gigantischen Kohlegruben neue Seen entstehen zu lassen. In Niedrigwasserzeiten steht die Spree jetzt schon vor zunehmenden Mengenproblemen. Der Abfluss Richtung Spreewald fällt zeitweise auf Null ab, Teile der Schwarzen Elster fallen jetzt schon zeitweise trocken. Je mehr Tagebauseen entstehen, desto größer wird der Zuflussbedarf.“
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