Im Jahr 2023 wird das „Internationale Hanns Eisler-Stipendium der Stadt Leipzig“ zum fünften Mal ausgeschrieben. Damit setzt die Musikstadt Leipzig erneut ein Zeichen des lebendigen Erinnerns an Hanns Eisler, einen der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts, der 1898 in Leipzig geboren wurde.

Bis zum Geburtsdatum des Komponisten am 6. Juli können sich Komponistinnen und Komponisten aus aller Welt um das Stipendium bewerben. Über die Vergabe wird Mitte Juli 2022 eine Auswahljury unter dem Vorsitz des Leipziger Komponisten Steffen Schleiermacher entscheiden.

Das Stipendium wendet sich an Komponistinnen und Komponisten mit Hochschulabschluss oder vergleichbarer Qualifikation. Es ist Teil eines Composer-in-Residence-Programms mit Kompositions- und Studienaufenthalt in Leipzig. Mit dem Programm soll eine Plattform zur Weiterentwicklung und Förderung Neuer Musik geschaffen werden. Konzipiert und organisiert wird das Programm vom Eisler-Haus Leipzig e. V. in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Leipzig.

Die Stipendiatin oder der Stipendiat erhält die Möglichkeit, fünf Monate in der Geburtswohnung von Hanns Eisler in der Hofmeisterstraße 14 in Leipzig zu wohnen und sich einem zuvor konzipierten Arbeitsvorhaben zu widmen. Die entstehende Komposition wird im Rahmen der Konzertreihe „Musica Nova“ im Mendelssohn-Saal des Gewandhauses zu Leipzig vom Ensemble Avantgarde uraufgeführt.

Das Internationale Hanns Eisler-Stipendium umfasst außerdem eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 1000 Euro pro Monat für den Zeitraum des Aufenthaltes. Es besteht keine Altersbegrenzung. Beginn der Ausschreibung ist der 6. Mai 2022, Einsendeschluss der Bewerbungen ist der 6. Juli 2022. Nähere Informationen zur Ausschreibung, den Teilnahmebedingungen und dem Auswahlverfahren gibt es unter www.eisler-haus-leipzig.de.

Stipendiat 2022 Klaus Ospald angekommen

Die oder der für 2023 Auserwählte wird am 5. Oktober im Rahmen des Konzerts „Musica Nova” offiziell bekanntgegeben. In diesem Konzert wird auch das Kammermusik-Stück von Klaus Ospald (Deutschland) zur Uraufführung gebracht. Er ist der Empfänger des diesjährigen Hanns Eisler-Stipendiums und hat am 4. Mai die Eisler-Wohnung in der Hofmeisterstraße 14 bezogen. Er wird dort die Sommermonate über residieren und sich seinem Kompositionsvorhaben widmen.

Klaus Ospald (geb. 1956) überzeugte die Jury als erfahrener Komponist mit einem umfangreichen Werkverzeichnis und einer kontinuierlichen Aufführungschronik. Vor allem zeigt er sich neben einer profunden Kenntnis des Musikbetriebs den dialektischen Denkstrukturen des Komponisten, Musiktheoretikers und Gesellschaftskritikers Hanns Eisler verpflichtet.

Seine Werke wurden von nahezu allen wichtigen Einrichtungen für Neue Musik in Deutschland aufgeführt (u.a. Musiktage Donaueschingen, Ensemble Modern, Musica Viva des Bayerischen Rundfunks). Er wurde mehrfach ausgezeichnet und lebt heute in Würzburg.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar