Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält Warnstreiks im Rahmen der Tarifverhandlungen für den Sozial- und Erziehungsdienst für unumgänglich. Deshalb ruft sie die pädagogischen Fachkräfte unter anderem in Dresden, Chemnitz und Freital zu Arbeitsniederlegungen auf.
Uschi Kruse, Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft:
„Für die Gewinnung des Nachwuchses in der frühkindlichen Bildung ist ein guter Tarifabschluss unerlässlich – ebenso, wie die Anerkennung der Leistungen derjenigen, die seit Jahren und mit hohem persönlichem Engagement in dem Bereich tätig sind. Erzieherinnen und Erzieher sind keine Basteltanten, sondern leisten wertvolle pädagogische Arbeit, die entsprechend anerkannt werden muss. Qualifiziertes und motiviertes Personal kommt dabei allen zugute: den Kindern, Eltern und den Arbeitgebern.“
Aus diesem Grund ist es für die GEW inakzeptabel, dass die Arbeitgeber auch in der zweiten Verhandlungsrunde der Tarifverhandlungen für den Sozial- und Erziehungsdienst kein Angebot vorgelegt haben. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, ruft die Bildungsgewerkschaft für den Donnerstag dieser Woche zu Warnstreiks auf.
Eine Streikversammlung findet von 8 bis 10 Uhr auf dem Altmarkt in Dresden sowie zeitgleich vor dem Haus der Gewerkschaften in Chemnitz statt.
Zum Hintergrund:
Die Gewerkschaften verhandeln seit dem 25. Februar 2022 mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) über die Weiterentwicklung der Sonderregelungen und der Tätigkeitsmerkmale für den Sozial- und Erziehungsdienst im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). In bislang zwei Verhandlungsrunden haben die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt und zentrale Forderungen der Gewerkschaften zurückgewiesen.
Insbesondere an Kitas, in der Sozialen Arbeit und in der Behindertenhilfe müssen die Arbeitsbedingungen attraktiver sein, um Fachkräfte zu gewinnen. Außerdem werden die aktuellen Bedingungen den steigenden Herausforderungen unserer Gesellschaft schon lange nicht mehr gerecht. Die Forderungen enthalten deshalb neben besserer Bezahlung auch Verbesserungen für Kita-Leitungen, Qualifizierung und genug Zeit für Tätigkeiten außerhalb der reinen Betreuungszeit. Weitere Informationen unter www.gew.de/wir-sind-die-profis.
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