Mit zwei beeindruckenden Warnstreiks haben rund 140 Beschäftigte des Kontraktlogistikers Schnellecke am Dienstag in der Früh- und Spätschicht gezeigt, dass es ihnen ernst ist: Es muss endlich Bewegung in die stockenden Verhandlungen mit den Arbeitgebern kommen.
„Nahezu alle zum Warnstreik aufgerufenen Kolleginnen und Kollegen beteiligten sich und es kam zu erheblichen Beeinträchtigungen der Produktion bei BMW und Porsche in Leipzig. Das zeigt deutlich, dass die Kolleginnen und Kollegen geschlossen hinter den Tarifforderungen der IG Metall stehen“, sagte Gewerkschaftssekretär Steffen Reißig.
Die IG Metall fordert eine Anhebung des Grundentgelts in der Entgeltgruppe 5 von rund 2200 Euro auf 2450 Euro und die schrittweise Angleichung der Wochenarbeitszeit analog zu den Herstellern in der Automobilindustrie auf 35 Stunden.
Die Kontraktlogistikfirma Schnellecke hat dagegen bisher kein verhandlungsfähiges Angebot vorgelegt. Ihren Vorschlag die Entgelte schrittweise ab November 2022 über die kommenden drei Jahre zu erhöhen, wies die IG Metall als unzureichend zurück.
„Die Kontraktlogistikbranche muss deutlich attraktiver bei Entgelt und Arbeitszeiten werden. Grundsätzlich muss ein neuer tariflicher Ordnungsrahmen her, um auch in Zukunft im Wettbewerb um Fachkräfte bestehen zu können“, so Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig.
Die betrieblichen Tarifkommissionen der IG Metall bei insgesamt zehn Kontraktlogistikern mit rund 3.200 Beschäftigten im Umfeld von BMW und Porsche in Leipzig haben sich auf eine gemeinsame Strategie zur Durchsetzung ihrer Forderungen verständigt.
„Inwieweit sich der Konflikt in dieser Kontraktlogistiktarifrunde zuspitzt, hängt nun auch von anderen Logistikern wie Imperial, Rudolph oder Seifert ab“, erklärt Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig.
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