In Sachsen sind dieses Jahr bereits 139 Borreliose-Infektionen gemeldet worden. Darauf macht die BARMER unter Bezug auf Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) aufmerksam und rät zur Achtsamkeit bei Aktivitäten im Freien.
„Wer draußen die Zeit für Gartenarbeit, Waldspaziergänge oder Picknick nutzt, sollte sich und gegebenenfalls die Kinder anschließend auf Zecken absuchen“, empfiehlt Dr. Fabian Magerl, Landesgeschäftsführer der BARMER Sachsen. Mit den nun steigenden Temperaturen steige auch die Zeckengefahr.
Borreliose möglichst früh erkennen und behandeln
Im vergangenen Jahr sind in Sachsen 1.911 Borreliose-Infektionen gemeldet worden, die meisten davon, insgesamt 322, in Dresden, gefolgt von den Kreisen Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit 293 und dem Erzgebirgskreis mit 265 Infektionen.
Borreliose-Bakterien werden durch Zeckenstiche, umgangssprachlich auch als Zeckenbisse bezeichnet, übertragen. Breiten sich diese ungehindert im Körper aus, drohen schwerwiegende Schäden wie Hirnhautentzündung, Gelenkentzündungen oder Herzprobleme.
Deshalb sollte besonders auf runde Hautrötungen geachtet werden, die als erstes Anzeichen für eine Infektion einige Tage oder Wochen später um den Zeckenstich herum auftreten. In diesem Fall sollte der Hausarzt oder die Hausärztin aufgesucht werden. Borreliose kann mit Antibiotika behandelt werden, es gibt aber keinen Impfstoff gegen sie.
FSME-Impfung besonders in Sachsen empfohlen
Gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die ebenfalls von Zecken übertragen wird, gibt es hingegen eine Impfung*. In Sachsen ist laut RKI dieses Jahr bislang noch kein FSME-Fall gemeldet worden. „Wer noch keinen Impfschutz hat, sollte das nachholen“, sagt BARMER-Landeschef Fabian Magerl. Anders als bei Borreliose tragen nur Zecken in bestimmten Regionen FSME-Viren in sich.
In Sachsen gehören aktuell zehn Landkreise beziehungsweise kreisfreie Städte zu diesen Gebieten. Betroffen sind die Landkreise Bautzen, Erzgebirgskreis, Görlitz, Meißen, Mittelsachsen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Vogtlandkreis und Zwickau, außerdem die kreisfreien Städte Dresden und Chemnitz.
Impfschutz gegen FSME
Für einen kompletten Impfschutz gegen FSME sind für die Grundimmunisierung drei Impfungen erforderlich. Die zweite Impfung ist je nach Impfstoff ein bis drei Monate nach der ersten und die dritte fünf- bis zwölf bzw. neun bis zwölf Monate nach der zweiten Impfung erforderlich. Um die Impfreihe abzuschließen, muss je nach Hersteller also ein Zeitraum von mindestens sechs Monaten eingeplant werden.
Der Impfschutz beginnt frühestens zwei Wochen nach der zweiten Impfung. Es besteht dann bei 98 Prozent der Geimpften ein Impfschutz, der allerdings nur etwa ein Jahr anhält. Nach der dritten Impfung sind einzelne Auffrischimpfungen in Abständen zwischen drei und fünf Jahren erforderlich.
Möglich ist auch eine Schnellimmunisierung. Für die Grundimmunisierung werden dabei alle drei Impfungen innerhalb von drei Wochen verabreicht. Es ist dann allerdings notwendig, bereits nach einem Jahr aufzufrischen. Für ihre Versicherten übernimmt die BARMER die Kosten für alle erforderlichen Impfungen.
* Bei der FSME sind Antibiotika wirkungslos, da es sich bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis um eine Viruskrankheit handelt. Antibiotika wirken nur bei bakteriellen Infektionen.
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