Über das Fortschreiten des Projektes „Kulturbahnhof Leisnig“ hat sich Staatsminister Thomas Schmidt gestern Abend (6. April 2022) auf einem Netzwerktreffen regionaler Akteure in Leisnig informiert. Aus dem früheren Bahnhofsareal an der Eisenbahnstrecke zwischen Grimma und Döbeln soll ein lebendiges Kulturzentrum für die Region Leisnig entstehen.
Das ist die Vision eines engagierten Teams aus Architekten, Musikern und anderen Kulturschaffenden, das sich seit zwei Jahren für die Sanierung und Instandhaltung des ehemals brachliegenden Bahnhofs einsetzt. Die Vision nimmt bereits Gestalt an. Das Bahnhofsgebäude aus dem Jahr 1867 soll umfassend saniert und als ein Ort für Austausch, Wirtschaft, Kultur und Tourismus wiederbelebt werden.
Staatsminister Thomas Schmidt zeigte sich erfreut über den Projektfortschritt und die enge Zusammenarbeit der Akteure aus der Region. „Das Projekt ‚Kulturbahnhof Leisnig‘ ist ein hervorragendes Beispiel für die Wiederbelebung des kulturellen Lebens und die Erschließung ungenutzter Potenziale im ländlichen Raum“, so der Minister.
„Hinter dieser Idee stecken viele engagierte Menschen, die sich zusammengeschlossen haben, um gemeinsam ihre Stadt und ihre Region zu gestalten. Hier zeigen sich nicht nur Kreativität und Engagement, sondern auch jede Menge Mut und Pioniergeist. Und das war uns eine Prämierung beim ersten simul+Mitmachfonds wert.“
Der Freistaat Sachsen unterstützt das Projekt „Kulturbahnhof Leipzig – Gemeinsam stark für die Region“ zur Entwicklung des ländlichen Raumes bereits seit 2021. Die Stadt Leisnig hat im vergangenen Jahr in Kooperation mit der Bahnhof Leisnig Verwaltungs GbR beim simul+Mitmachfonds des Staatsministeriums für Regionalentwicklung die Wiederbelebung des Bahnhofsareals als Wettbewerbsbeitrag eingereicht – und damit vor Kurzem 125 000 Euro gewonnen.
Das Preisgeld soll unter anderem in die historische Durchgangshalle sowie in den Bahnhofsgarten fließen, wo ein öffentlicher Kinderspielplatz entstehen soll. Zudem ist es für kulturelle Veranstaltungen und familienfreundliche Kultur- und Freizeitangebote vorgesehen. Darüber hinaus wird das Projekt seit Sommer letzten Jahres über die bundesweite Förderung »KreativLandTransfer« mit 600 000 Euro unterstützt, die der Freistaat Sachsen mit zusätzlichen 200 000 Euro aus Landesmitteln kofinanziert.
Das Projekt wurde von der Lokalen Aktionsgruppe der Region SachsenKreuz+ außerdem für eine Förderung aus dem Programm LEADER ausgewählt. Mit 412 000 Euro sollen die Sanierung der Empfangshalle, die Sanierung und Umnutzung eines leerstehenden Nebengebäudes zum Vereinsraum für den Kulturbahnhof Leisnig e. V., die Sanierung und Umnutzung der früheren Gepäckaufnahme als Coworking-Café und Tagungsstätte sowie die Sanierung leerstehender Wohnungen im Bahnhofsgebäude unterstützt werden.
Bei seinem Besuch in Leisnig ist Staatsminister Thomas Schmidt auch auf die Förderung der ländlichen Entwicklung eingegangen. „Der Freistaat Sachsen setzt bei der Förderung der Entwicklung des ländlichen Raumes wie kein anderes Bundesland auf das Instrument LEADER: Die Akteure im ländlichen Raum können nahezu flächendeckend die Vorteile eigenständiger Strategien einschließlich der Verantwortung für ihr Budget nutzen“, betonte der Minister.
Nach den guten Erfahrungen mit der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) in der Förderperiode 2007 bis 2013 und der LEADER-Förderperiode 2014 bis 2020 wolle der Freistaat Sachsen an den Gestaltungsmöglichkeiten in der regionalen Entwicklung festhalten und weiterhin die Verantwortung für die Verwendung der Fördermittel an die LEADER-Gebiete übertragen.
Die Stadt Leisnig gehört zur LEADER-Region SachsenKreuz+. Dieses LEADER-Gebiet hatte in der Förderperiode 2014 bis 2020 ein Budget von rund 13 Millionen Euro. In der derzeitigen Übergangsförderperiode beträgt diese Budget rund 2,5 Millionen Euro.
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