„Wut, Trauer und Solidarität führten uns zum diesjährigen Feministischen Kampftag am 8. März in den Schillerpark in der Leipziger Innenstadt“, so Caroline Dalibor, Sprecherin der Gruppe „#Keine Mehr“-Leipzig.
Im Schillerpark wurde am 8. März 2022 eine Stele enthüllt, um allen Opfern von Feminiziden zu gedenken. Dazu Caroline Dalibor: „Feminizide begreifen wir als die äußerste Zuspitzung von patriarchaler Gewalt, von männlichen Besitzansprüchen und Dominanz. Sie sind kein Einzelfall, keine Privatsache und kein Beziehungsdrama. Ein Feminizid ist ein Mord. Und die Mörder sind weder tragische Gestalten noch bösartige Monster, sondern Männer.
Und Männer töten zumeist dann, wenn Frauen und weiblich gelesene Personen ihren vermeintlichen Pflichten Männern gegenüber nicht nachkommen und somit die an sie gestellten Rollenerwartungen nicht erfüllen. Frau soll sich dem männlichen Willen fügen, um den Mann in seiner Position zu bestätigen.
Anspruchsdenken und Dominanzhaltung gegenüber dem, was als weiblich gilt, sind in diesem Sinne Kernmerkmale von Männlichkeit. Werden männliche Ansprüche nicht erfüllt, kann dies zu mörderischem Hass führen.“
Caroline Dalibor: „Betroffen von diesem Hass sind Frauen gleichermaßen wie trans*-, inter und nicht-binäre Personen, die in den Augen des Täters Weiblichkeit verkörpern.“
In Deutschland versucht jeden Tag ein Mann eine Frau zu töten; jeden zweiten Tag gelingt es dem (Ex-) Partner, die Frau umzubringen. Alleine 2021 wurden in Leipzig mindestens zwei Frauen von Männern umgebracht. In den letzten elf Jahren waren es mindestens 13 Frauen, die durch die Hand eines Mannes in Leipzig getötet wurden.
„Mit dieser Stele wollen wir diesen Frauen und Queers gedenken und sie nicht in Vergessenheit geraten lassen.“, so Caroline Dalibor abschließend.
Weitere Informationen zu Femiziden und der Aktion finden Sie im Internet unter https://keinemehrleipzig.noblogs.org und unter www.instagram.de/keinemehrleipzig
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