Unter den Geflüchteten, die die Ukraine nach dem völkerrechtswidrigen Einmarsch russischer Truppen verlassen mussten, sind auch viele Studierende. Ihre Ausbildung mussten sie unvermittelt abbrechen, ohne zu wissen, wie es für sie weitergeht. Sie sollen die Möglichkeit bekommen, ihre akademische Ausbildung hier fortzusetzen oder auch ein Studium zu beginnen.
Die sächsischen Hochschulen, vertreten durch die Landesrektorenkonferenz, und das Sächsische Wissenschaftsministerium haben deshalb gemeinsam ein spezielles Informationsangebot entwickelt.
Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow, der Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht und der Prorektor für Bildung und Internationales der Universität Leipzig Prof. Dr. Thomas Hofsäss haben die Kampagne am Vormittag in einer Leipziger Erstaufnahmestelle der Landesdirektion Sachsen vorgestellt.
Für eine erste Orientierung für Geflüchtete aus der Ukraine wurde die Initiative des sächsischen Wissenschaftsministeriums „Pack dein Studium. Am besten in Sachsen.“ mit der Seite www.pack-dein-studium.de erweitert. Hier sind nun wichtige Informationen zur Hochschullandschaft in Sachsen und Tipps für Studieninteressierte aus der Ukraine auch in Ukrainisch und weiteren Sprachen verfügbar.
Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow sagte bei der Vorstellung der Infokampagne:
„Mit Kriegsbeginn und dem abrupten Ende ihrer Ausbildung wurden die Zukunftspläne vieler Studierender auf einen Schlag zerstört. Sie mussten in den vergangenen Wochen großes Leid ertragen, haben vielleicht Angehörige im Krieg verloren und stehen jetzt vor dem Nichts. Es ist uns wichtig, eine Perspektive aufzumachen. Das tun wir jetzt mit diesem Informationsangebot. Ich danke den sächsischen Hochschulen und der Landesrektorenkonferenz, dass sie hier so tatkräftig unterstützen und geflüchtete Studierende beim Start oder der Wiederaufnahme eines Studiums aktiv begleiten wollen.“
Der Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz Prof. Dr. Klaus-Dieter Barbknecht ergänzt:
„Unsere Hochschulen sind offene Orte der Begegnung und der Solidarität. Das gilt umso mehr, wenn es darum geht, Geflüchteten zu helfen. Das Studienangebot in Sachsen ist sehr breit gefächert und, davon bin ich überzeugt, in vielen Fällen auch anschlussfähig an eine begonnene Ausbildung in der Ukraine. Wir können und wir wollen für ukrainische Studierende da sein, egal, ob sie kriegsbedingt gerade hier angekommen sind oder vielleicht auch schon vor der völkerrechtswidrigen Invasion in die Ukraine in Sachsen studiert haben.“
Der Prorektor der Universität Leipzig Prof. Dr. Thomas Hofsäss sagte vor Ort:
„Wir wissen, dass viele Studierende eine Vorbereitung für die Fortsetzung des Studiums benötigen. Erster Schritt ist die sprachliche Förderung in Deutsch oder Englisch und eine damit verbundene intensive inhaltliche Vorbereitung auf der Grundlage der individuellen Studienvoraussetzungen. In der Universität Leipzig stehen wir mit dem Studienkolleg Sachsen und den weiteren Studienkollegs im sächsischen Verbund bereit, die Förderung der sprachlichen Grundlagen rasch zu ermöglichen. Hieran arbeiten Kolleginnen und Kollegen aller Hochschulen in Sachsen zusammen. Ich hoffe, dass wir so möglichst vielen Studierenden aus der Ukraine weiterhelfen können.“
Um Studieninteressierte auf das Online-Angebot aufmerksam zu machen, werden in den kommenden Tagen und Wochen in Behörden und Unterkünften Plakate gehängt. Über einen QR-Code auf dem Plakat gelangen Interessierte direkt zu den Informationen. Die Kampagne wird auch über die sozialen Medien beworben.
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