Die Digitalisierung im Gesundheitswesen ist notwendig. Das hat die Corona-Pandemie an vielen Stellen sichtbar gemacht. Um die Digitalisierung im Gesundheitswesen voranzutreiben, betreibt das Helios Park-Klinikum Leipzig seit Dezember 2021 das erste private 5G-Standalone-Campusnetz in einem Krankenhaus in Deutschland.
„Das im Rahmen des Förderprojektes 5G_eHealthSax des Freistaates Sachsen konzipierte und errichtete Netz wirkt dabei wie ein Digitalisierungsturbo“, betonen die Klinikgeschäftsführer am Helios Klinikstandort Leipzig Julian Zimmer und Matthias Hirsekorn.
„Im Gesundheitswesen geht es um sensible Daten –vor allem um Gesundheit und Leben von Menschen“, betonen Julian Zimmer, Klinikgeschäftsführer des Helios Park-Klinikums Leipzig, und Matthias Hirsekorn, Klinikgeschäftsführer des Herzzentrum Leipzigs, unisono. „Der abgesicherte und zuverlässige informationsaustauch ist daher eine wichtige Voraussetzung und Ausgangsbasis für effiziente Behandlungen. 5G-Mobilfunk wird dazu beitragen, dies qualitativ sicherzustellen und auch wirtschaftliche Fortschritte zu ermöglichen.“
Die Möglichkeiten der 5G Technologie zur optimalen Anpassung an neue Vernetzungsanforderungen gelten als ein Schlüssel zum Erfolg für die Digitalisierung moderner Gesundheitseinrichtungen.
5G wird mehr Flexibilität bringen
Technische Anwendungen im Krankenhaus sind heute noch wenig vernetzt. WLAN wird vor allem für den Zugang zum Internet genutzt und vereinzelt auch für mobiles Patientenmonitoring sowie Bürokommunikation. „Mit 5G können alle Geräte ortsunabhängig, mobil kommunizieren und dies mit hoher und äußerst zuverlässiger Übertragungsqualität“, unterstreicht Matthias Hirsekorn.
5G ermögliche es, in Zukunft Medizingeräte und auch Implantate bei Bedarf innerhalb und außerhalb der Kliniken in Echtzeit zu beobachten und so Patient:innen besser als bisher unterstützen zu können.
Das 5G-Standalone-Campusnetz im Helios Klinikum Leipzig
Das in Leipzig errichtete 5G-Campusnetz ist auf die Anforderungen im Klinikbereich ausgelegt. Es basiert auf dem neuesten 5G-Standalone-Standard. Zum Einsatz kommt ein 5G-Core, bei dem alle Komponenten und Funktionen vor Ort installiert sind.
„So stellen wir sicher, dass sensible Daten die Klinik nicht verlassen und nur die Klinik, als Campusnetzbetreiber vor Ort, den alleinigen Zugriff und damit die vollständige Kontrolle über das Netz und den Netzverkehr hat“, sagt Julian Zimmer. Das Funknetz versorgt aktuell rund 50 Räumlichkeiten, die sich auf zwei Gebäude verteilen.
Ein Anwendungsfeld ist zum Beispiel das Krankenhausbett. Hier werden Vitaldaten, Krankenakte und Informationen von medizintechnischen Geräten gesammelt, die in der Nähe aufgestellt sind. Die erfassten Daten gehören zum Patienten und dürfen nicht über unsichere Netze übertragen werden. Gleichzeitig ist das Krankenbett mobil. Wird es bewegt, sind die Datenverbindungen unterbrochen und der Patient kann während der Zeit nicht ausreichend überwacht werden. Mit 5G bleiben die Verbindungen bestehen.
Die Planung und Implementierung des Netzes erfolgte zusammen mit O2 Telefonica, die sich im Vergabeverfahren durchgesetzt hatten. Herausfordernd dabei war der Zeitrahmen, da der Bau des Netzes im laufenden Klinikbetrieb und unter Einhaltung der Corona-Schutzbestimmungen erfolgen musste.
Im Rahmen der Netzimplementierung wurde besonderer Wert auf die elektromagnetische Verträglichkeit gelegt. Dazu wurden intensive EMV-Tests mit typischen Medizingeräten vor Ort durch. Bei den durchgeführten Testreihen wurden keinerlei Beeinträchtigungen festgestellt.
Staatliche Förderung
Das Projekt wurde vom Freistaat Sachsen im Rahmen Forschungsprojektes 5G_eHealthSax mit 1.214.800 € gefördert. Bereits vor zwei Jahren hat das Helios Park-Klinikum Leipzig als erste Klinik in Deutschland eine Lizenz von der Bundesnetzagentur erhalten, um auf dem Gelände in Leipzig ein 5G-Campusnetz zu betreiben.
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