In Anbetracht der allgemeinen Fassungslosigkeit zu den aktuellen Kriegsgeschehnissen in Europa können auch wir Studierendenvertretungen nicht behaupten, dass wir die Situation in Worte fassen könnten. Dennoch ist besonders in dieser Lage nicht die Zeit zur großen Ohnmacht, sondern es ist konkretes Handeln gefragt. Die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) begrüßt bereits angestoßene Maßnahmen und appelliert an das Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) sowie an die einzelnen Hochschulleitungen, schnelle, unbürokratische und konkrete Hilfsangebote zu etablieren.
„Jetzt ist nicht die Zeit für große Worte. Solidaritätsbekundungen mit den Menschen in der Ukraine und allen vom Krieg Betroffenen sind zwar richtig und wichtig, aber gerade jetzt braucht es konkrete Unterstützungsangebote. Mögliche Maßnahmen können z.B. die Einrichtung zentraler Stellen für die Abgabe von Sachspenden oder das Angebot Geflüchtete unkompliziert in die Hochschulgemeinschaft aufzunehmen sein.“, erläutert Paul Senf, Sprecher der KSS.
Außerdem könnten laut Studierendenvertreter/-innen Maßnahmen ähnlich wie zur letzten Flüchtlingswelle 2015 wieder aufgegriffen werden: „So wurden beispielsweise die Turnhallen vieler Hochschulen in Erstaufnahme-Einrichtungen für Geflüchtete umfunktionalisiert oder Begleit- und Mentoringprogramme ins Leben gerufen. Es ist toll zu sehen, dass schon einige Maßnahmen eingeleitet wurden. Diese müssen nun konsequent und schnell weitergeführt und ausgebaut werden.“, führt Senf weiter aus.
„Auch an Sachsens Hochschulen gibt es zahlreiche Studierende, besonders aus der Ukraine, Russland und Belarus, die aktuell direkt von den Folgen dieses verheerenden Krieges betroffen sind. Viele davon können nicht mehr auf ihre Konten zugreifen und befinden sich daher in finanziellen Notlagen. Hier können beispielsweise die Härtefallmittel der Studierendenwerke weiterhelfen. Diese bemühen sich aktuell darum, die Vergabe so einfach wie möglich zu gestalten. Um den anfallenden finanziellen Mehrbedarf bei dieser aber auch vielen weiteren Unterstützungsangeboten auszugleichen, muss die Landesregierung dafür unbedingt Mittel zur Verfügung stellen.“, erläutert Sabine Giese, ebenfalls Sprecherin der KSS.
„Auch die psychosozialen Probleme der Studierenden, die ohnehin bereits schwerwiegend genug waren, steigen unter diesen Umständen aktuell nochmals an. Auch hier bieten die Studierendenwerke wertvolle Angebote, die dies auffangen und durch eine Erhöhung der Landesmittel ausgebaut werden müssen.“
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