Im Vorfeld der nun schon 8. Tarifverhandlung in Sachsen sind die Beschäftigten des ThyssenKrupp Schulte Stahlhandels in Radebeul, Kötitzer Straße 110 wiederum zum Streik aufgerufen.
Der Arbeitskampf begann am 28. Februar 2022, 5.30 Uhr.
Auch die letzte Verhandlungsrunde in Januar für die rund 40.000 Beschäftigten des sächsischen Groß- und Außenhandels und genossenschaftlichen Großhandels wurde ergebnislos beendet.
„Niemand bestreitet wohl ernsthaft, dass die tariflichen Bedingungen in Sachsen schlechter sind als insbesondere zu den Westbundesländern. Selbst gegenüber den benachbarten Bundesländern Sachsen-Anhalt und Brandenburg besteht bei den Löhnen Nachholbedarf“, so ver.di Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago.
„Aber nach dem Motto rechte Tasche linke Tasche wollen die Arbeitgeber dafür Gegenleistungen. Es reicht ihnen nicht, dass sie 20 Jahre von diesen Unterschieden auf Kosten der Beschäftigten profitiert haben. Diesen Zustand wollen wir nicht unverändert für die Zukunft weiter festschreiben.“
„In vielen Streiks im vergangenen Jahr wurde eindringlich immer wieder die Forderungen nach einem „Sachsenzuschlag“ herausgestellt. Nun legen die Beschäftigten bei ThyssenKrupp Schulte erneut die Arbeit nieder. Wir brauchen Angleichungsschritte und keine Verschiebung von tariflichen Regelungen“, so Lauenroth-Mago.
Seit 2013 fordert ver.di eine Angleichung an andere Tarifgebiete. So verdiente zum Beispiel ein Kommissionierer 2013 in der Lohngruppe
L 3 in Brandenburg 2.014 Euro, in Sachsen dagegen nur 1.863 Euro. Diese Differenz hat sich mittlerweile um 34 Euro auf 185 Euro erhöht.
„In vielen weiteren Punkten gibt es Unterschiede bei den tariflichen Regelungen (u.a. Arbeitszeit, Sonderzahlungen, Urlaubsgeld, vermögenswirksame Leistungen). 32 Jahre nach der Einheit darf es keine so großen Unterschiede zwischen Ost und West geben. Mit Wertschätzung hat das nichts zu tun. Einige Unternehmen zahlen zwar schon einen solchen Angleichungsschritt, doch können sie diese Zahlungen jeder-zeit mit zukünftigen Erhöhungen verrechnen. Doch die Beschäftigten wollen faire und wertschätzende Löhne und Gehälter und keine Almosen“, so Lauenroth-Mago. „Wir werden nicht lockerlassen.“
Die 8. Tarifverhandlung findet am 7. März 2022, 11 Uhr im Dorint-Hotel in Chemnitz, Brückenstraße 11 statt.
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