Leipziger City Marketing Verein kritisiert scharf die Landesregierung und fordert die sofortige Öffnung des gesamten Handels für alle Branchen und alle Besucher. Nach dem Bund-Länder-Treffen zur Pandemie-Lage und der heutigen Verlautbarung der Staatsregierung Sachsen zu den weiteren Schritten in der Corona Politik zeigt sich der lokale Leipziger Handel komplett enttäuscht.
Aus den Kreisen der Händlerschaft hört man, dass die Beibehaltung der Zutrittsbeschränkung, jetzt neu 3G jeder gebotenen Vernunft entbehrt und als verfassungsrechtlich äußerst bedenklich eingestuft wird. Der Vereinsvorsitzende des City Leipzig Marketing e.V (CLM) Thomas Oehme fordert im Namen der Mitglieder des Vereins alle politischen Entscheidungsträger im besonderen Herrn Ministerpräsidenten Kretschmer und Frau Ministerin Köpping zur Rückkehr zu sachgemäßen Corona-Maßnahmen und zur Aufhebung der „G“-Regeln im Einzelhandel auf.
„Der Einkauf mit Maske, Abstand und Hygienemaßnahmen ist sicher und 2G oder 3G im Handel ist deshalb in keiner Weise verhältnismäßig“, sagt Oehme. Die Zutrittsbeschränkungen führt bei vielen davon betroffenen Händlern zu massiven Umsatzrückgängen. Ich sehe die blanke Überlebensangst bei vielen unserer Händler in der Innenstadt!“
Alle wollen diese Pandemie erfolgreich und schnell bekämpfen, ist er sich sicher. Daran hat der Einzelhandel als einer der am schwersten von Lockdowns und anderen Maßnahmen getroffenen Branchen ein vitales Interesse. Doch die G-Regelungen beim Einkauf sei eben keine geeignete und notwendige Maßnahme auf diesem Weg. Die Erfahrungen aus dem durchgängig ohne Einschränkungen geöffneten Lebensmittelhandel mache dies mehr als deutlich, dass der Handel kein Infektionshotspot ist. Dafür sorgt die Maskenpflicht, wie auch das RKI auch bestätigt.
Zudem ist es nicht logisch begründbar, warum täglich 40 Millionen Kundenkontakte im Lebensmittelbereich ohne größere Auswirkungen auf das Pandemiegeschehen stattfinden, während die zehn Millionen Kundenkontakte des restlichen Einzelhandels problematisiert werden. „Das entbehrt jeder Grundlage und ist erkennbarer Unsinn!“, kritisiert Oehme hart.
Die politischen Entscheidungsträger müssen zur Vernunft zurückkehren und Zutrittsbeschränkungen im Einzelhandel flächendeckend für alle Handelsbranchen abschaffen! Österreich hat bereits ein Ausstiegsdatum zum 12.02.2022 verkündet. In Dänemark fallen heute alle Einschränkungen trotz einer hohen Inzidenz. Der Freistaat hat eine der niedrigsten Hospitalisierungsraten im Bundesgebiet. Wir Sachsen waren die ersten, die 2G umsetzen mussten und werden wohl die letzten sein, bei den die Beschränkungen fallen.
Abstrus ist die Situation für Kunden und Händler an den Landesgrenzen. So fahren Leute wieder wie nach der Wende von Plauen nach Hof zum Einkaufen, weil dort kein 2G/3G gilt. Die Tatsache, dass die 2G-Regel beim Einkauf in Niedersachsen, Bayern, Saarland und in Baden-Württemberg bereits durch Gerichte gekippt worden ist, ohne dass dort in der Folge die Infektionszahlen deutlicher als in den anderen Bundesländern gestiegen seien, macht die Situation für Kunden und Händler undurchschaubar und nicht nachvollziehbar. Auch Sachsen-Anhalt werde sicher über Lockerungen nachdenken.
„Wir wollen nicht warten, dass die Leipziger wieder nach Halle fahren müssen, um die Geschäfte diskriminierungsfrei besuchen zu können“, so Oehme. Diese Situation hatte es zu Weihnachten schon gegeben, als Leipziger den Hallenser Weihnachtsmarkt besucht haben, da hier in Leipzig kein Markt war. „Das Virus ist über die Bundesländergrenzen hinweg das Gleiche und dessen Bekämpfung müsste auch einheitliche Maßnahmen nach sich ziehen“, schließt Oehme mit seiner Kritik ab.
Keine Kommentare bisher