Im Rahmen der Entwicklungen der Stadt hat sich gezeigt, dass es Schwierigkeiten gibt hinsichtlich der sich geänderten Prognosen beim Niederschlag und des Bestandsnetzes für die Ableitung des Regenwassers. Auf die veränderten Bedingungen muss sich die Stadt Markranstädt einstellen. Die Gründe sind vielfältig. Unter anderem gibt es entgegen der ursprünglichen Konzeption erweiterte Flächeninanspruchnahme. So kam das Gewerbegebiet „Nordost“ hinzu.
Auch das sich in Entwicklung befindende Gebiet „An den Windmühlen“ soll künftig berücksichtigt werden. Darüber hinaus erfolgt die Ableitung des Niederschlagswassers lediglich nach Westen über den Graben an der Bahntrasse/Gewerbegebiet Großlehna in das Gewässer „Der Bach“ in Großlehna mit geringer Einleitkapazität. Auswirkung hat ebenfalls, dass sich die Niederschläge in Bezug auf Häufigkeit und Intensität geändert haben.
Deshalb wurde in Abstimmung mit der Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH (KWL) eine Hydraulische Studie in Auftrag gegeben. Sie hat die Problematik für das Gewerbegebiet „Ranstädter Mark“, „Gewerbegebiet Nordost“, die Photovoltaikfläche „An der Heide“ nördlich von Möbel Boss und die Entwicklungsfläche „Zu den Windmühlen“ betrachtet.
Das Ergebnis der Studie liegt seit 2018 vor und zeigt die Notwendigkeit einer Drosselung der einzuleitenden Regenmengen auf. In Betracht kommen dafür der Bau von Stauraumkanälen, beispielsweise im Bereich des Protonentherapiezentrums und „Urbanes Wohnen Nobelring“ und weiteren Rückhaltemaßnahmen. Im Rahmen der Erschließung des Areals „Urbanes Wohnen Nobelring“ hatte der Projektträger Markranstädter Bau- und Wohnungsverwaltungsgesellschaft mbH (MBWV) bereits damals einen Stauraumkanal gebaut und an die KWL übertragen. Der Stauraumkanal hat eine Länge von ca. 250 m und einen Durchmesser von 2,50 m. Die Kosten des Gewerks betrugen ca. 600.000 Euro. Die Übertragung an die KWL erfolgte kostenfrei.
Eine weitere Maßnahme steht jetzt für das Jahr 2022 an. Zwischen der Schkeuditzer Straße und der Celsiusstraße wird ein Regenrückhaltebecken mit einem Volumen von ca. 1.500 Kubikmeter gebaut. Das Projekt liegt dabei in der Verantwortung der KWL. Das benötigte Grundstück wurde bereits durch die KWL zum Kaufpreis von ca. 100.000 Euro erworben.
Die Hydraulische Studie hat ca. 50.000 Euro gekostet. Finanziert wurde sie zu 70 Prozent durch die Stadt Markranstädt und zu 30 Prozent durch die KWL.
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