Bei dem landesweiten Ideenwettbewerb simul+Mitmachfonds werden 497 kreative Projektideen ausgezeichnet. Sie erhalten Preisgelder in Höhe von insgesamt mehr als sieben Millionen Euro. Über die Preisträger informierte Staatsminister Thomas Schmidt heute (28. Februar 2022) in einem Livestream gemeinsam mit dem Sächsischen Landeskuratorium Ländlicher Raum e.V. Drei Jurys mit insgesamt 24 Mitgliedern haben die Preisträger aus 914 eingereichten Beiträgen ausgewählt.
„Alle Beiträge beinhalten kreative Ideen zur Gestaltung lebenswerter Städte und Gemeinden. Viele Bürgerinnen und Bürger haben sich Gedanken gemacht, was sie in Ihrer Region bewegen wollen. Ich freue mich sehr über diese aktive Teilnahme am simul+Mitmachfonds. Mit Preisgeldern in Höhe von 5 000 bis 250 000 Euro unterstützen wir die Umsetzung dieser vielen hervorragenden Projektideen. Hinter ihnen stehen Initiativen, an denen sich tausende Menschen zusammen mit Unternehmen und Kommunen beteiligt haben. So gelingt es, Innovation, Teamgeist und Optimismus vor Ort in unseren Regionen zu stärken!“ sagte Staatsminister Thomas Schmidt.
Der simul+Mitmachfonds beinhaltet vier Module, in denen jeweils Preisträger ausgewählt wurden.
In den Modulen „Kommune“ und „Regionale Kooperation“ erhalten insgesamt 33 Städte und Gemeinden gemeinsam mit ihren Partnern Preise in Höhe von 100 000 Euro bis 250 000 Euro.
Ein Beispiel ist die Gemeinde Cunewalde (Landkreis Bautzen). Sie erhält gemeinsam mit weiteren Partnern 160 000 Euro für die Idee zum Kooperationsprojekt „Lausitzer Oberland mit Weitblick“. Mit einem Netzwerk von Kommunen und Unternehmen sollen in dem Projekt innovative Ideen im Handwerk durch die Verbindung mit wissenschaftlichen Einrichtungen befördert und digitale Lösungen in den Unternehmen ermöglicht werden.
Ebenso prämiert wird die Kooperation „Neue Energielandschaft Grüne Pleiße“. Die Stadt Böhlen (Landkreis Leipzig) erhält dafür gemeinsam mit ihren Partnern 225 000 Euro. An vier Standorten im Südraum Leipzig wird exemplarisch die Nutzung erneuerbarer Energien im Einklang mit Natur, Umwelt und Tourismus gestaltet.
Die Gemeinde Dürrröhrsdorf-Dittersbach (Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge) hat gemeinsam mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden die Projektidee für einen „Jahrmarkt der Zukunft – ein modularer Marktplatz in Dittersbach“ eingereicht. Zehn Vereine sind Partner und verwirklichen selbst gestaltete Projekte. Der Marktbereich wird städtebaulich wieder an den Ort angebunden. In einem neuen modularen Gebäude werden digitale Angebote integriert und Raum für Kunst und Kultur geboten. Das Preisgeld beträgt 125 000 Euro.
Im Modul »ReWIR« erhalten insgesamt 316 Projektideen aus den Braunkohle-Landkreisen Preise in Höhe von 5 000 bis 25 000 Euro. Darunter sind auch 31 Beiträge in der Kategorie »Łužica/Lausitz – žiwa dwurěčnosć/lebendige Zweisprachigkeit«.
Der Verein „Sorbischer Kulturtourismus e.V.“ will das Projekt »Werbeclips sorbischer Bräuche« realisieren und erhält dafür 25 000 Euro. Ein Filmteam wird ein Jahr die verschiedenen Bräuche aufnehmen und aus dem Material Clips erstellen. Diese sollen in sozialen Medien, in Institutionen und touristischen Verbänden gezeigt und im Schulunterricht als Lehrmaterial integriert werden.
Der Heimatverein Leben in Deuben e.V. aus der Gemeinde Bennewitz (Landkreis Leipzig) erhält ein Preisgeld von 10 000 Euro. Seine Projektidee „REGIO-Pop-up“ beinhaltet eine transportfähige Ladeneinrichtung, die temporär an verschiedenen Orten einen Hofladen für regional erzeugte Lebensmittel ermöglichen soll.
Im Modul „Projekt“ werden 148 Ideen aus den anderen sächsischen Landkreisen mit Preisen, ebenfalls zwischen 5 000 und 25 000 Euro ausgezeichnet.
Darunter ist zum Beispiel der Verein Kathrinchen Zimtstern e.V. aus Olbernhau (Erzgebirgskreis), der ein Preisgeld in Höhe von 25 000 Euro erhält. Die Projektidee „Wir bau’n ‘ne Stadt für uns…“ besteht darin, den MitMachLaden „Die Kleidermacher“ zu eröffnen. In Verbindung damit wird eine Kinder-Schneiderei und eine Nähschule geschaffen. Der Laden soll Gemeinschaft ermöglichen und handwerkliche Bildung vermitteln.
Am 7. April 2022 werden bei einer festlichen Veranstaltung in Chemnitz die Preise des simul+Mitmachfonds durch Staatsminister Thomas Schmidt an die Preisträger überreicht. Die Preisgelder sind je nach Modul innerhalb von einem bzw. zwei Jahren zur Umsetzung der vielfältigen Ideen zu verwenden.
Hintergrund
Der Ideenwettbewerb simul+Mitmachfonds wurde ins Leben gerufen, um die gemeinschaftlichen und innovativen Ansätze vor Ort zu stärken, die Lebensqualität weiter zu verbessern und so nachhaltig zur regionalen Strukturentwicklung beizutragen. Als eine von drei Säulen des simul+InnovationHub des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung trägt der neue Wettbewerb zu einem innovationsbasierten regionalen Wandel bei und ermöglicht auch den Austausch mit den Netzwerkpartnern der Zukunftsinitiative.
Die zweite Runde des simul+Mitmachfonds startet im Frühjahr 2022. Interessenten haben dann erneut acht Wochen Zeit, Projektideen zu entwickeln und als Beitrag einzureichen. Für die Preisgelder stellt der Freistaat Sachsen dann erneut 7,45 Millionen Euro zur Verfügung.
Der simul+Mitmachfonds wird durch das Sächsische Landeskuratorium Ländlicher Raum e.V. umgesetzt. Der Wettbewerb wird finanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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