Das Problem fehlender Fachkräfte im sozialen Bereich – von Erzieher:innen in Kita, Sozialarbeiter:innen in der Jugendhilfe, aber auch in anderen Bereichen (Wohnungslosenhilfe, Flüchtlingssozialarbeit etc.) – ist virulent und wird sich verschärfen – im Hinblick auf Altersabgänge, vor allem im Erzieher/-innenbereich, und dem Anwachsen von Bedarfen, insbesondere im Bereich der Hilfen zur Erziehung (HzE).
Die Linksfraktion legt nun erneut einen Maßnahmenplan (https://gleft.de/4Az) vor, der die Behebung des Fachkräftemangels im Bereich der sozialen Arbeit mit Schwerpunkt auf Hilfen zur Erziehung fokussiert.
Dazu äußern Juliane Nagel und William Rambow, kinder- und jugendpolitische Sprecher/-innen der Fraktion: „Der Fachkräftemangel in sozialen Berufen ist ein drängendes Problem und ein Schwerpunkt der Integrierten Kinder- und Jugendhilfeplanung der Stadt Leipzig. Nachdem in unserem Antrag aus 2020 (https://gleft.de/4AA) die Situation der Erzieher/-innen im Fokus stand, nehmen wir nun vor allem den Bereich der Hilfen zur Erziehung in den Blick.
Hier wachsen die Bedarfe. Gleichzeitig ist die Tätigkeit insbesondere in den stationären Wohngruppen durch Schichtdienst und Nachtarbeit überaus anspruchsvoll und kräftezehrend. Die Stadt will in den kommenden fünf Jahren 200 stationäre Plätze aufbauen. Dafür braucht es Personal.
Wir fordern mit unserem Antrag – erneut – die Erstellung einer Personalbedarfsprognose, sowohl für Kita als auch für die Hilfen zur Erziehung, nachdem ein entsprechender Beschluss aus Juni 2020 bisher nicht umgesetzt wurde. Zudem fordern wir ein Förderprogramm für die berufsbegleitende Ausbildung von Sozialarbeiter/-innen für den Bereich HzE sowohl beim kommunalen VKKJ als auch bei den Freien Trägern.
Mit der entsprechenden Fachförderrichtlinie Erzieher/-innenausbildung können pro Ausbildungsjahr je 50 Erzieher/-innen beim öffentlichen und bei den Freien Trägern ausgebildet werden. Wir schlagen der Stadtverwaltung außerdem vor, ein Konzept für so genannte Personalentwicklungsboni zu entwickeln. Es muss darum gehen, Personal langfristig zu pflegen und zu halten.
Die Stadt kann unterm Strich dem Problem mangelnden Personals in den so wichtigen sozialen Berufen nicht allein Herrin werden. Darum braucht es vom Land eine Qualitätsoffensive. Die Wertschätzung der systemrelevanten Arbeit mit Kindern und Jugendlichen muss endlich auch durch handfeste Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und -vergütungen unter Beweis gestellt werden.“
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