Das Leipziger Kulturbündnis #DASistLEIPZIG – hierbei vornehmlich das LiveKommbinat Leipzig e.V. und die Initiative Leipzig + Kultur e.V.– und die Stadt Leipzig haben ein Kataster für Kunst- und Kulturorte in Leipzig erarbeitet. Es ist in der ersten Entwicklungsstufe als Clubkataster ab 3. Februar 2022 auf www.leipzig.de/kulturkataster öffentlich zugänglich und wird in den kommenden Monaten zu einem umfassenden Kulturkataster ausgebaut.
Entstanden ist eine geografische, interaktive, digitale Stadtkarte, die Auskunft über die Ortslagen sowie die stadträumliche Verteilung der Kulturorte gibt. In der ersten Ausbaustufe sind zunächst bestehende und ehemalige Standorte der Leipziger Clubkultur enthalten. Dafür haben auf städtischer Seite das Amt für Geoinformation und Bodenordnung, das Stadtplanungsamt und das Dezernat Kultur zusammengearbeitet.
Jörg Kosinski, Vorstandsmitglied im LiveKommbinat Leipzig: „Wir freuen uns, dass es das Leipziger Kulturkataster nun in seiner ersten Ausbaustufe online geht. Es zeigt, dass Clubs und Livemusikspielstätten als Kulturstätten in Leipzig anerkannt werden, so wie auch alle anderen Kulturorte in der vielfältigen Leipziger Kulturlandschaft, die von den großen städtischen Betrieben wie der Oper bis zu kleinen, selbstverwalteten Galerien reichen. Das Kulturkataster ist daher für uns wichtiger Meilenstein, weil es nun für alle – nach innen, für die Stadtverwaltung und nach außen für alle anderen – ersichtlich wird. So geht Leipzig.“
Das Kulturkataster geht auf einen Stadtratsbeschluss1 zurück, der wiederum auf eine Petition2 des LiveKommbinat Leipzig e.V an Oberbürgermeister Jung zurückgeht. Mit dem Kulturkataster können Interessierte auf der Webseite einen räumlichen Überblick über die Vielfalt der Leipziger Kulturszene erlangen. Das Kataster soll in den kommenden Monaten weiter ausgebaut werden, so dass es künftig einen möglichst breiten Überblick über die Ortslagen der Kunst- und Kulturorte im Leipziger Stadtraum geben wird. Das Kataster zeigt dabei in seiner ersten Ausbaustufe bereits verschwundene Leipziger Clubs3.
„Leipzigs vielschichtige Kulturlandschaft ist keine Selbstverständlichkeit. Das zeigen zahlreicheverschwundene und verdrängte Orte der Club- und Livekultur“, so Kosinski. „Wir erhoffen uns daher vom Kulturkataster neben der bloßen Darstellung mittelfristig eine vorbeugende und schützende Wirkung für alle Kulturorte in Leipzig – nicht nur für Clubs.“
Die Stadtverwaltung Leipzig soll das Kataster deshalb insbesondere zur ämterübergreifenden Abstimmung von Prozessen der Stadtplanung und Kulturentwicklung einsetzen. Wichtigstes Ziel dabei ist, Standortkonflikte bei Bauvorhaben frühzeitig zu erkennen und diese unter Einbezug aller Beteiligten aufzulösen, um ein Verschwinden von Kulturorten zu verhindern oder notfalls rechtzeitig nach alternativen Standorten zu suchen.
„Das Kulturkataster soll einen Beitrag dazu leisten, dass vermeidbare Verluste durch gute, frühzeitige Information und Abstimmung mit und zwischen den Ämtern der Stadt Leipzig in Zukunft abgewendet werden können. Daher rufen wir alle Leipziger Kulturorte auf, Teil des Kulturkatasters zu werden.“
Die Aufnahme und der Eintrag im Kulturkataster ist freiwillig. Hierfür gibt es ein Aufnahmeverfahren, das entsprechende Kriterien definiert und von einer Jury aus Mitgliedern des Kulturamts und des Kulturbündnisses begleitet wird. Das Online-Formular zur Interessenbekundung zur Aufnahme in das Kulturkataster ist nun unter www.leipzig.de/kulturkataster abrufbar.
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