Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) hat heute in Dresden eine erste Bilanz zur Luftqualität 2021 in Sachsen gezogen. Danach sind im vergangenen Jahr alle Grenzwerte für die Luftschadstoffe Feinstaub PM10, Stickstoffdioxid, Benzol und Schwefeldioxid eingehalten worden.
Bei Feinstaub PM10 sind sowohl der Tages- als auch der Jahresgrenzwert eingehalten worden. Die Jahresmittelwerte lagen auf dem gleichen niedrigen Niveau wie im Vorjahr und erreichten im Durchschnitt 35 Prozent des erlaubten Jahresgrenzwertes von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Der höchste Jahresmittelwert ist mit 20 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft an der verkehrsnahen Messstation Lützner Straße in Leipzig gemessen worden. Der Tagesgrenzwert für Feinstaub PM10 beträgt 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft und darf an maximal 35 Tagen pro Kalenderjahr überschritten werden.
Die Anzahl der Überschreitungstage stieg 2021 gegenüber dem sehr niedrigen Stand im Vorjahr leicht an. Die Überschreitungen traten vor allem im Zeitraum zwischen dem 23. und 26. Februar 2021 auf, als Saharastaub zu deutlich höheren Feinstaubkonzentrationen führte. Begünstigt wurden die niedrigen Feinstaubkonzentrationen durch den insgesamt zu warmen Winter. Hinzu kommt, dass in den letzten Jahren in der kalten Jahreszeit seltener Ostwetterlagen aufgetreten sind, die in der Vergangenheit häufig schadstoffbelastete Luft nach Sachsen getragen haben.
Die Stickstoffdioxidkonzentrationen lagen 2021 im Jahresmittel auf dem Niveau des Vorjahres. Der höchste Jahresmittelwert wurde mit 25 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft an der verkehrsnahen Messstation Lützner Straße in Leipzig gemessen und blieb damit 15 Mikrogramm unter dem erlaubten Jahresgrenzwert von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft. Seit über 20 Jahren zeichnet sich ein deutlicher Trend zu geringeren Stickstoffdioxidkonzentrationen ab.
Zu dieser guten Entwicklung haben sowohl die Luftreinhaltepläne der Großstädte als auch die wärmeren Winter der letzten Jahre beigetragen. Milde Winter reduzieren die Stickoxidkonzentrationen, da Fahrzeuge weniger Kraftstoff verbrauchen und weniger geheizt wird. Auch die pandemiebedingten Einschränkungen haben sich positiv auf die Stickstoffdioxidwerte in der Luft ausgewirkt. Bei Feinstaub war der Effekt gering.
Die meteorologischen Bedingungen mit viel Regen, weniger Sonnenschein als im Vorjahr und wenigen Tagen mit Höchsttemperaturen über 30 Grad sorgten im Sommer 2021 für eine niedrige Ozonbelastung. Damit konnte der gesetzliche Ozon-Zielwert zum Schutz der Gesundheit im Jahr 2021 erstmals eingehalten werden. Der gesetzliche Ozon-Zielwert zum Schutz der Vegetation wurde nur an der Messstation Zinnwald auf dem Erzgebirgskamm überschritten. Die Konzentrationen weiterer Luftschadstoffe wie Benzol und Schwefeldioxid waren unauffällig und lagen 2021 deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten.
Eine ausführliche Bewertung der Luftqualität wird im Sommer mit dem „Jahresbericht zur Immissionssituation 2021 in Sachsen“ veröffentlicht.
Hinweis: Der gesetzliche Ozon-Zielwert zum Schutz der Vegetation wird über einen Zeitraum von fünf Jahren gemittelt, um meteorologische Schwankungen zu reduzieren. Der Ozon-Zielwert zum Schutz der Vegetation für 2021 ist also ein Mittelwert der Jahre 2017 bis 2021
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