Eine Woche vor der ersten Betriebsratswahl im deutschen Tesla-Werk hat IG Metall-Bezirksleiterin Birgit Dietze alle Beschäftigten zur Stimmabgabe aufgerufen. „Nutzen Sie, nutzt alle am 28. Februar die Gelegenheit, mit zu bestimmen und die eigene berufliche Zukunft mit zu gestalten. Eine starke Interessenvertretung ist eine starke Interessenvertretung.“
Bei einem Besuch des IG Metall-Büros in Grünheide nahe des Tesla-Werks in Brandenburg betonte Dietze, Leiterin des IG Metall-Bezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen: „Bei der ersten Betriebsratswahl im deutschen Tesla-Werk geht es um viel. Daher mein Appell an alle Beschäftigten: Liebe Tesla-Kollegen und Kolleginnen, nehmen Sie, nehmt Ihr möglichst alle an der Betriebsratswahl bei Tesla teil!“
Dietze fügte hinzu. „Die IG Metall begrüßt die Gründung eines Betriebsrates im deutschen Werk des US-Autobauers ausdrücklich. Der künftige Tesla-Betriebsrat steht vor großen Herausforderungen, hat aber auch einen großen Gestaltungsspielraum. Denn natürlich ist kurz vor dem Produktionsstandort vieles noch gar nicht oder aber noch nicht im Sinne der Beschäftigten geregelt.
Auf den Betriebsrat warten viele wichtige Aufgaben. Sehr wichtig ist, dass Betriebsräte repräsentativ zusammengesetzt sind, dass sie ihr Mandat wahr- und ernstnehmen und vom Management unabhängig agieren. Daher ist es besonders wichtig, dass die Beschäftigten von Tesla wählen gehen und die Kollegen und Kolleginnen wählen, die aus ihren Reihen kommen und mit ihnen zusammen die Bedingungen bei Tesla gestalten wollen.
Beschäftigte aus der Produktion haben es dabei in dieser Wahl besonders schwer, denn dadurch, dass die Belegschaft noch nicht vollständig eingestellt ist, haben diese Kolleginnen und Kollegen ein deutlich geringeres Stimmenpotential.“
Dietze erinnerte an die Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Anfang Februar auf einer IG Metall-Tagung in Berlin zur Zukunft der Mitbestimmung. Darin hatte der Bundespräsident die deutsche Mitbestimmung als „Akt der Vernunft“ gewürdigt und erklärt: „Mitbestimmung heißt, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht bloße Befehlsempfänger sind.“
Für Tesla sei diese Betriebsratswahl „der erste Schritt in die deutsche Mitbestimmungskultur“, meinte Dietze. „Damit bekommt die Tesla-Belegschaft eine Stimme und kann ihre Interessen einbringen und durchsetzen.“ Der künftige Betriebsrat sei gefordert, sich für alle Beschäftigte des Werkes zu engagieren.
„Wir erwarten wir, dass er sich auch und gerade für diejenigen einsetzt, die in den neuen Hallen an den Maschinen arbeiten. Die IG Metall freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem künftigen Betriebsrat von Tesla. Wenn sich der gewählte Betriebsrat dafür einsetzen möchte, dass hier mit der Gigafactory ein Automobilwerk entsteht, in dem Beschäftigte langfristig gerne arbeiten, weil sie hier auch gute Arbeits- und Entgeltbedingungen vorfinden, dann ist ihm jede Unterstützung der IG Metall sicher.“
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