Der öffentliche Spielplatz „Herderplatz“ in Connewitz kann für 361.000 Euro noch in diesem Jahr umgestaltet und der Westturm der Taborkirche für 420.000 Euro umfassend saniert werden. Die entsprechenden Bau- und Finanzierungsbeschlüsse hat Oberbürgermeister Burkhard Jung jetzt auf den Weg gebracht.

Beide Maßnahmen werden aus vorzeitig abgelösten Ausgleichsbeträgen finanziert – der Spielplatz liegt im Sanierungsgebiet „Leipzig-Connewitz/Biedermannstraße“, die Kirche im Gebiet „Kleinzschocher“.

Der Herderplatz mit etwa 7.300 Quadratmetern wurde bereits 1993 von einer Grünfläche in die bestehende Form umgestaltet. Die Spielgeräte sind in die Jahre gekommen und wurden schrittweise bereits demontiert oder ersetzt – der TÜV gibt die Restnutzungsdauer einzelner Geräte nur noch bis 2022 an.

Nach umfassender öffentlicher Beteiligung im vergangenen Jahr sind nun unter anderem geplant: Zwei Baumhäuser, ein Klettermikado, eine Stehwippe, eine Balancierstrecke mit Pollern, Balken und Lauftellerpfosten sowie ein unterfahrbarerer Sandspieltisch mit Sandaufzug. Außerdem gibt es künftig eine Nestschaukel, ein Trampolin sowie ein rollgeeignetes Drehkarussell.

Die Podeste und die Hülle vom Pyramidenturm werden ertüchtigt. An den Gehölzrändern sind Stauden geplant. Zum einen erhöht dies den Zierwert und auch die Aufenthaltsqualität für Ältere, zum anderen bieten diese Nahrung für verschiedene Tierarten. Zudem werden 17 Bäume und 26 Solitärsträucher neu gepflanzt.

Die beiden Türme der Taborkirche gehören zu den städtebaulichen Dominanten des Leipziger Südwestens. Die Kirche wurde zwischen 1902 und 1904 nach dem Entwurf der Architekten Arwed Rossbach und Richard Lucht im Stile einer neoromanischen, dreischiffigen Basilika mit einer 52 Meter hohen Doppelturmanlage erbaut – der einzigen solchen Anlage Leipzigs. Zwar konnte in den 1990er Jahren das Hauptdach neu eingedeckt und 2017 der Ostturm saniert werden, jedoch gibt es weiterhin einen größeren Instandhaltungsstau.

Vor allem das Dach und die Fassaden des Westturmes bedürfen dringend sichernder Maßnahmen. Die nun geplante Sanierung kostet 550.000 Euro, 130.000 Euro bringt die Kirchgemeinde dafür auf. Vorgesehen sind etwa Natur- und Betonwerksteinarbeiten, das Dach wird neu mit Kupfer eingedeckt, die Turmfassade verputzt, die Fenster müssen teilweise neu verglast werden und in der Glockenstube sind Tischlerarbeiten geplant. Die Turmuhr wird saniert und ein Blitzschutz am Turm angebracht. Die Sanierung soll noch im Sommer abgeschlossen werden.

Grundstückseigentümer müssen in Sanierungsgebieten spätestens nach Aufhebung der entsprechenden Satzung Ausgleichsbeträge für die sanierungsbedingten Bodenwerterhöhungen zu zahlen. Die Ablösung dieses Betrages kann aber auch schon vor dem Abschluss der städtebaulichen Sanierungsmaßnahme erfolgen. Bis Ende 2022 bleiben die Gebiete Neuschönefeld, Leipzig/Connewitz-Biedermannstraße, Leipzig-Lindenau II und Kleinzschocher bestehen, die Sanierungsgebiete Innerer Süden und Leipzig-Gohlis enden 2023.

Aktuell stehen hier 10,2 Millionen Euro für weitere Sanierungsvorhaben zur Verfügung. Für das laufende Jahr sind rund 7,8 Millionen Euro fest eingeplant – neben den genannten etwa die Sanierung der Emilienstraße und von Teilabschnitten der Shakespearestraße. Weitere Informationen gibt es unter https://www.leipzig.de/bauen-und-wohnen/foerdergebiete/.

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