Am 27. Januar 2022 jährt sich zum 77. Mal der Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee. Frank Richter, MdL, wird um 17.30 Uhr gemeinsam mit weiteren Mitgliedern des Radebeuler Couragepreis-Vereins teilnehmen am stillen Gedenken für die Opfer des Nationalsozialismus. Dieses wird von der Stadt Radebeul gestaltet und findet am Denkmal der VVN auf dem Rosa-Luxemburg-Platz statt.
Frank Richter, Vorsitzender der Radebeuler Couragepreis e.V., anlässlich des Gedenktages:
„Es ist gut und wichtig, dass der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus gerade auch in Sachsen einen festen Platz im öffentlichen Bewusstsein hat. An vielen Orten, in Gedenkstätten, an Mahnmalen und Stolpersteinen versammeln sich engagierte Demokraten.
Besonders lokale Leidensgeschichten berühren und können wachrütteln.
Der Terror der Nazis fand nicht nur und nicht erst in Auschwitz statt. Er tobte in der Nachbarschaft so genannter ehrenwerter Bürger. Viele schauten zu oder schauten weg. Ignorante, gleichgültige und sympathisierende Bürger haben sich mitschuldig gemacht.
Auch heute gilt, dass sich niemand herausreden kann. Wer meint, dass ihn Rechtsextremismus, Nationalismus, Antisemitismus und Rassismus nichts angingen und er nicht widersprechen müsse, wenn dieses Denken, Reden und Handeln einsickert in die Gesellschaft, ist mitverantwortlich, dass es sich erneut festsetzen und ausbreiten kann. Der Herrenmenschenwahn hat Deutschland in die Barbarei und die Katastrophe des Zweiten Weltkriegs geführt. Wehret den Anfängen!
Viele Menschen mit Migrationshintergrund, Mitglieder der jüdischen Gemeinden, Sinti und Roma, Muslime, Zugewanderte aus fremden Kulturen und Ethnien, Homosexuelle und andere Mitmenschen, deren Herkunft und Lebensart manchen fremd erscheinen, erleben Hass, Häme und Diskriminierung. Die Anzahl der rassistisch und fremdenfeindlich motivierten Straftaten ist nach wie vor erschreckend hoch und nicht hinnehmbar.
Die ganze Zivilgesellschaft, politische Mandatsträger, Mitarbeiter der Behörden und Institutionen, der Justiz, Lehrer und Journalisten sowie alle humanistisch und demokratisch gesinnten Bürger müssen menschenverachtenden Tendenzen entgegentreten und diese endlich stoppen. Wir alle müssen jedweden diskriminierenden Äußerungen widersprechen. Wir brauchen eine Neubesinnung auf die Werte der Aufklärung und des Humanismus. Wir brauchen eine Praxis der Mitmenschlichkeit und gelebter Nächstenliebe.”
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