Der Student/-innenRat (StuRa) der Universität Leipzig kritisiert den aktuellen Kurs der Universität in der Pandemie und fordert Freiversuche und die Möglichkeit, digital zu studieren. Seit dem 10. Januar 2022 ist die Universität zur Präsenzlehre zurückgekehrt. Digitale Lehrangebote sollen lediglich unverbindlich für prüfungsbezogene Inhalte gewährleistet werden.
Als Reaktion auf negatives Feedback in den sozialen Medien, plant die Universität eine sogenannte Podiumsdiskussion ohne Berücksichtigung studentischer Vertreter/-innen. Publikumsfragen können nur vorab eingereicht werden.
Die Veranstaltung unter dem Titel „Unverantwortlich oder geboten?“ verfehlt Referent_innen des StuRa zufolge die Probleme, die viele Studierende aktuell beschäftigen. „Freiwillige Präsenz mit gleichwertigen digitalen Formaten sind nicht unverantwortlich, ein Drängen zur Teilnahme in Präsenz durch mangelnde digitale Alternativen allerdings schon.“ so Antonia Gerber, Referentin für Lehre und Studium.
Studierende mit Kind, Risikogruppen, besonders gefährdete Studierende und deren Angehörige dürfen nicht mit einem Literaturverweis abgespeist werden. „Geboten ist ein Weg mit digitalen Formaten und ergänzender Präsenz. Das scheint für das Rektorat jedoch nicht möglich, sodass die Studierenden in der Pandemie entweder ausgesperrt oder zu Präsenz gedrängt werden.“, ergänzt Marie Polonyi, Referentin für Inklusion.
Um für Studierende in der akutellen Lage angemessene Bedingungen zu schaffen, müssen Freiversuche ermöglich werden. „Die rechtliche Grundlage dafür ist vorhanden. Sie haben einen nachweislich positiven Einfluss auf die Zahl der abgelegten und bestandenen Prüfungen.“ schließt Renate Baricz, Referentin für Hochschulpolitik. Daher fordert der StuRa ein Recht auf digitale Lehre und die Wiedereinführung der bisherigen Freiversuchsregelung.
Online Podiumsdiskussion „Unverantwortlich oder geboten? Die Universität Leipzig ermöglicht weiter Präsenzlehre“ am 12.01.22, 09-10 Uhr:
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