Der international renommierte Kölner Kriminalbiologe Dr. Mark Benecke ist neuer Botschafter für den Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e. V. (VEID). „Als jemand, der viel mit dem Tod zu tun hat, bin ich jetzt Botschafter für den Bundesverband“, erklärte Mark Benecke in einem Video-Interview mit der Geschäftsführerin des VEID, Kathrin Schreier (siehe unten).
Darin unterhielten sich beide über die Aufgabe des Bundesverbandes. Dr. Mark Benecke zeigte großes Interesse an den inhaltlichen Fragen beim Verlust eines Kindes.
„Die Vergangenheit lässt sich nicht ändern, aber der Blick auf die Zukunft und ihre Gestaltung“, bekräftige er gegenüber dem VEID. „Verwaiste Eltern benötigen beim Blick auf das Kommende manchmal Unterstützung. Wir erleben das bei der Fall-Bearbeitung nach Verbrachen, Selbsttötungen und Unfällen oft und deutlich. Gut, dass es mit dem VEID eine erfahrene Anlaufstelle gibt. Mark Benecke den Bundesverband „unterstützen werde und alle, die sich beim Tod eines Kindes an mich wenden, werde ich auf das Netzwerk der verwaisten Eltern und trauernder Geschwister aufmerksam machen.“
Dr. Mark Benecke ist neben der Designerin Claudia Effenberg ein weiterer Botschafter für den bundesweit agierenden Verband. Als Schirmfrau fungiert die Sängerin und Autorin Luci van Org. Schirmfrau und Botschafter/-innen suchen über ihre Prominenz den VEID in der Öffentlichkeit bekannter zu machen.
Neben Auftritten in den Medien organisieren sie selbst und gemeinsam mit der Bundesgeschäftsstelle Benefizveranstaltungen oder nehmen öffentliche Auftritte wahr, um dort für die Arbeit für und mit betroffenen Familien, wenn sie ein Kind verloren haben, zu werben. Sie haben unterschiedliche Zugänge zum Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e. V. gefunden, um sich hierfür zu engagieren (https://www.veid.de/ueber-veid-spenden/die-menschen-hinter-veid/botschafterinnen).
In den einzelnen Regionen nutzen die im VEID organisierten Mitgliedervereine ebenfalls Prominente aus dem öffentlichen Leben, um die Selbsthilfegruppen bei der Hilfe für die Familienangehörigen zu unterstützen.
Am 13. Mai feiert der Bundesverband in Leipzig seinen 25. Jahrestag mit den Mitgliedern und Förderern.
Dipl.-Biol. Dr. rer. medic., M.Sc., Ph.D. Mark Benecke*
Seit über 20 Jahren ist der Kölner Kriminalbiologe international auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Forensik aktiv und hat sich insbesondere der Entomologie verschrieben.
Nach seiner Promotion an der Uni Köln im Institut für Rechtsmedizin absolvierte er diverse fachspezifische Ausbildungen auf der ganzen Welt, so zum Beispiel beim FBI. Als Deutschlands einziger öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für biologische Spuren untersuchte er unter anderem Adolf Hitlers Schädel.
Nebenbei veröffentlicht er zahlreiche wissenschaftliche Artikel, diverse Sachbücher sowie Kinderbücher und Experimentierkästen.
*Quelle: https://home.benecke.com/about
Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e.V. (VEID)
Jedes Jahr sterben in Deutschland tausende Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene vor ihren Eltern. Über 100.000 Eltern und Geschwister, die ein Kind, Bruder oder Schwester durch Tod verloren haben, fanden allein im vergangenen Jahr beim VEID Hilfe zurück ins Leben. Der Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e.V. stellt mit seinen Angeboten Hilfe und Unterstützung für alle zur Verfügung, die mit dem Tod eines Kindes – gleich welchen Alters – leben müssen oder zu tun haben.
Unsere Angebote gelten
- den Betroffenen (Eltern, Geschwistern, Familienangehörigen)
- dem sozialen Umfeld (z.B. Freunde, Nachbarn, Kollegen, Mitarbeiter)
- den involvierten Berufsgruppen (z.B. Ärzte, Hebammen, Lehrer, Erzieher) und
- den ehrenamtlichen und professionellen Helfern (z.B. Seelsorger, Krisenintervention, Feuerwehr, Polizei, Trauerbegleiter, Therapeuten).
Zudem sind die Verwaisten Eltern ein Netzwerk von inzwischen mehr als 500 Gruppen in ganz Deutschland. In diesen Gruppen finden Eltern nach dem Tod ihres Kindes den schützenden Raum, in dem Trauer zugelassen und gezeigt werden darf. Hier finden sie Hilfe auf dem langen und leidvollen Weg durch die Trauer, hier ist Trost möglich jenseits von vordergründiger und schneller „Vertröstung“, die unsere Umwelt gewöhnlich für Trauernde bereithält.
Im Schutzraum dieser Gruppen vermitteln Eltern, die bereits durch ihren tiefen Verlustschmerz und ihre Trauer hindurch zum Leben zurückgefunden haben, die Hoffnung, dass Weiterleben möglich ist. Neben Trauer, Schmerz und Ängsten werden auch Freuden und Zukunftspläne geteilt. Aus geteilter Trauergeschichte wachsen verwaiste Eltern so in geteilte Lebensgeschichte hinein.
Die Hilfe zur Selbsthilfe erfolgt zunächst weitestgehend in „begleiteten“ Gruppen. In diesen wird auch Beratung – und wo nötig therapeutische Hilfe – angeboten oder in Zusammenarbeit mit Menschen aus helfenden Berufen sorgsam vermittelt.
So entsteht ein Netz von Beziehungen, Verbindungen und Kontakten, das sich – auch über die Gruppentreffen hinaus – nachhaltig als notwendig und hilfreich erweist.
Der Verein ist bundesweit organisiert und vernetzt und immer offen für den kulturellen Austausch mit interessierten Menschen und Berufsgruppen.
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