Deutschland erlebt eine neue Welle von Protesten sogenannter Maßnahmenkritiker*innen, die eine Impfpflicht und das Pandemiemanagement der Bundesregierung vehement ablehnen. Oft werden diese Proteste von Rechtsextremen geprägt oder sogar koordiniert. Verschwörungserzählungen verbreiten sich in den Milieus der Demonstrierenden rasant.

Mit einer vierteiligen Veranstaltungsreihe nimmt Attac die Akteur/-innen und zentralen Motive der Corona-Proteste unter die Lupe. Als Referent/-innen konnte das globalisierungskritische Netzwerk Expert/-innen aus Wissenschaft und Journalismus gewinnen. Mit dabei ist unter anderem Korinna Hennig, Wissenschaftsredakteurin beim Radiosender NDR Info und bekannt als Moderatorin des Corona-Podcasts mit Christian Drosten und Sandra Ciesek. Organisiert wird die Online-Reihe von der bundesweiten Attac-Arbeitsgruppe gegen rechts.

Den Auftakt bildet am Mittwoch eine Online-Diskussion mit der Wissenschaftlerin Nadine Frei von der Universität Basel. „Corona-Proteste in Deutschland. Eine soziologische Analyse der zentralen Motive und Beweggründe“ lautet der Titel ihres Vortrags. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

Nadine Frei hat zusammen mit Oliver Nachtwey im Auftrag der Heinrich-Böll-Stiftung kürzlich die vielbeachtete Studie „Quellen des ‚Querdenkertums‘. Eine politische Soziologie der Corona-Proteste in Baden-Württemberg“ verfasst. Der Studie zufolge sind die Proteste von einem gemeinsamen Momentum geprägt.

„Die Maßnahmengegner/-innen inszenieren sich zwar als kritische Expert*innen und heroische Widerstandskämpfer/-innen, im Grunde geht es ihnen aber nur um ihre eigene Freiheit. Sie verteidigen ein libertäres Freiheitsverständnis, in dem Selbstbestimmung und Eigenverantwortung verabsolutiert werden. Das birgt ein hohes Radikalisierungspotenzial“, warnt Nadine Frei.

Alle Termine der Veranstaltungsreihe:

  • Mittwoch, 26. Januar, 19 Uhr: Corona-Proteste in Deutschland. Eine soziologische Analyse der zentralen Motive und Beweggründe, mit Dr. Nadine Frei, Wissenschaftlerin an der Universität Basel
  • Freitag, 18. Februar, 19 Uhr: Wissenschaftskommunikation und Wissenschaftsfeindlichkeit, mit Korinna Hennig, Wissenschaftsredakteurin bei NDR Info
  • Dienstag, 29. März, 19 Uhr: Green Washing oder große Enteignung? Was progressive Kritik von rechten Verschwörungsmythen unterscheidet am Beispiel des Great Reset, mit Stephan Lindner, Attac-Arbeitsgruppe gegen rechts sowie AG Finanzmärkte und Steuern
  • Dienstag, 26. April, 19 Uhr: Die Corona-Proteste und die extreme Rechte, mit Alexander Häusler, Wissenschaftler im Forschungsschwerpunkt Rechtsextremismus/Neonazismus an der Hochschule Düsseldorf

Alle vier Termine werden mit dem Online-Konferenzprogramm ClickMeeting abgehalten. Eine Installation des Programms ist nicht nötig.

Für die Teilnahme ist eine Anmeldung per E-Mail an anmeldung-gegen-rechts@attac.de erforderlich. Die angemeldeten Personen erhalten die Einwahldaten vor den Veranstaltungen zugeschickt.

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