Im Rahmen des im vergangenen Jahr erstmals von der Stadt Leipzig initiierten Konzeptverfahrens Kooperatives Bauen und Wohnen können nun die ersten Erbbaurechtsverträge unterzeichnet werden. Dies geht aus der Sitzung der Verwaltungsspitze hervor.
Um die Erbbaurechtsverträge auf fünf städtischen Grundstücken abschließen zu können, sind seitens der jeweiligen Baugemeinschaften innerhalb eines halben Jahres die nötigen Voraussetzungen geschaffen worden. So können die im Sommer vorgestellten Konzepte nun zügig in die Tat umgesetzt werden.
Bei den fünf Grundstücken handelt es sich um die Gothaer Straße 42 in Gohlis (Baugruppe WE forever – gemeinsam Wohnen, Mietshäusersyndikat), die Wittenberger Straße 55 in Eutritzsch (Baugrup-pe Wi 55, GmbH & Co. KG), die Braustraße 22 in Zentrum-Süd (Baugruppe HolzBrau Süd, GbR/WEG) sowie die Breitschuhstraße Nr. 28/30 (Baugruppe WohnAlternative 50+, EinHaus GmbH) und Nr. 31 in Großzschocher (Baugruppe Ein Haus im Fluss in Zschocher, Mietshäusersyndikat).
Die Erbbaurechtsverträge, die nun geschlossen werden, waren Teil der ersten Tranche (Juli 2020 bis Mai 2021). Damals hatten sich aus 17 Bewerbungen sechs Baugemeinschaften mit ihren kooperativen und innovativen Konzepten durchgesetzt. Die dafür bereitgestellten Grundstücke sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Das sechste Grundstück liegt im Walter-Albrecht-Weg in Mockau (Baugruppe Cassida, gGmbH) und gehört der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB).
Mit den Konzeptverfahren verfolgt die Stadt Leipzig das Ziel, dass Wohnen in Leipzig für alle vielfältig, bezahlbar und zukunftssicher weiterentwickelt wird. Ebenso vielfältig wie die Grundstücke stellten sich auch die Bewerbergruppen dar. Diese wurden auf dem Weg zur Abgabe ihrer Konzepte kontinuierlich durch das von der Stadtverwaltung beauftrage Netzwerk Leipziger Freiheit unterstützt.
Das Konzeptverfahren ebnet den Weg für neue kooperative Wohnprojekte in Leipzig, die in den Bereichen nachhaltiges Bauen oder klimafreundliche Mobilität genauso wie inklusives und soziales Miteinander innovative Wege beschreiten möchten. Geplant ist beispielsweise eine Wohngemeinschaft mit Menschen mit Behinderung als Teil einer Baugemeinschaft. In der Gothaer Straße 42 soll ein neues Stadtteilcafé entstehen, das Mitglieder einer Wohnprojektinitiative betreiben.
Auf drei der sechs Grundstücke soll ein mehrgeschossiger Wohnungsbau in Holzbauweise entstehen. Dächer und Fassaden werden zum Teil begrünt und die Sonnenergie genutzt. Zudem sehen einige Gruppen die Aufbereitung des Regenwassers und den Einsatz ökologischer Baustoffe vor. Den Baugruppen gehören Menschen aller Generationen und mit unterschiedlichsten Einkommen an. Weitere Informationen gibt es im Internet auf der städtischen Seite www.leipzig.de/konzeptverfahren sowie auf www.netzwerk-leipziger-freiheit.de.
Das Verfahren ist Teil der Leipziger Strategie, die Liegenschaftspolitik der Stadt nachhaltiger zu gestalten. So sollen in der Regel alle Grundstücke, die früher zum Verkauf gestanden hätten, bevorzugt im Bestand der Stadt verbleiben und im Erbbaurecht vergeben werden.
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