Gestern fand im Kultur- und Wissenschaftsausschuss eine öffentliche Anhörung zum Koalitionsantrag zur Provenienzforschung (Drs. 7/8318) statt. Sachverständige waren Expert:innen namhafter Kultureinrichtungen und der Wissenschaft, die die Perspektiven und Möglichkeiten der Provenienzforschung in Sachsen darlegten.

Dazu erklärt der kulturpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, Frank Richter:

„Es ist wichtig, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und sich ehrlich und gewissenhaft mit dem zu befassen, was in der Vergangenheit geschehen ist. Nur wenn wir wissen, welche Kunst- und Kulturgüter unrechtmäßig in unseren Einrichtungen sind, können wir gerechte Lösungen herbeiführen.“

Hintergrund:

Grundlage der Anhörung war der Koalitionsantrag „Provenienzforschung im Freistaat Sachsen weiterentwickeln – wissenschaftliche Aufarbeitung in sächsischen Museen, Bibliotheken und Kunstsammlungen sicherstellen“. Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, soll die Provenienzforschung in Sachsen gestärkt werden, denn eine besondere gesellschaftliche Bedeutung kommt der Provenienzforschung in Hinblick auf Beute- und Raubkunst zu.

In sächsischen Kulturinstitutionen wie Museen und Bibliotheken befinden sich noch heute viele Kunst- und Kulturgüter, die ihren rechtmäßigen Eigentümern entzogen wurden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Enteignungen während des Nationalsozialismus, aber auch auf den systematischen Enteignungen von Privatsammlern zu DDR-Zeiten sowie kolonialer Raubkunst. Die so gewonnenen Erkenntnisse sollen verstärkt mit der Öffentlichkeit geteilt werden, um eine weitere Sensibilisierung für das Thema zu erreichen.

Mehr dazu: https://www.spd-fraktion-sachsen.de/provenienzforschung/

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