Die dritte Verhandlungsrunde für die Holzindustrie in Berlin-Brandenburg endete erneut ohne Annäherung. Die Arbeitgeber blockieren die Angleichung der Einkommen an vergleichbare Tarifgebiete. Mit ihrem „Angebot“ wird der Abstand sogar noch vergrößert. Vor den nächsten Verhandlungen am 31. Januar sind Warnstreiks unausweichlich
In den knapp achtstündigen Verhandlungen entfernten sich die Arbeitgeber in der dritten Runde noch weiter von einer Lösung für Berlin-Brandenburg. Zwar räumten sie ein, dass der wachsende Abstand der Einkommen gestoppt werden müsse. Tatsächlich aber führt ihr so genanntes Angebot in eine andere Richtung.
Es sieht eine zweistufige Erhöhung um 2,7 und 2,5 Prozent vor, die damit nur minimal höher als im Westen ausfallen würde. Das sind 0,3 Prozentpunkte mehr als im Westen, wegen der geringen Lohnbasis jedoch nur 3 Cent mehr pro Stunde. Und das bei einer Laufzeit von 27 Monaten. Der monatliche Abstand zu anderen Tarifgebieten würde sogar vergrößert – beispielsweise zu Sachsen-Anhalt von 242 Euro auf 246 Euro.
Arbeitgeber ignorieren ihre Beschäftigten!
Der Verhandlungsführer der IG Metall, Bodo Grzonka, erklärte: „Das ist das Gegenteil von Angleichung! Die Arbeitgeber nehmen den Unmut der Beschäftigten offensichtlich nicht ernst! Sie weichen der Frage aus, wie wir endlich gleiche Arbeits- und Lebensverhältnisse in Ost und West herstellen können. Sie zwingen uns den Konflikt auf. Wir werden jetzt gemeinsam unsere Entschlossenheit auf der Straße zeigen!“, so Grzonka.
Unterdessen zieht das Berliner Tischlerhandwerk an den Einkommen der Holzindustrie vorbei: Bislang lag die Industrie 1,12 Euro pro Stunde über dem Handwerk. Ginge es nach dem „Angebot“ der Holzindustrie-Arbeitgeber, wäre der Lohn im Handwerk Anfang 2024 mit 16 Euro 19 Cent pro Stunde beziehungsweise 31 Euro im Monat höher als in der Holzindustrie.
Ende Januar stehen die nächsten Verhandlungen an
Die Verhandlungen sollen am 31. Januar weitergehen – dann in der vierten Runde. Die IG Metall kündigte an, vor den nächsten Verhandlungen zu Warnstreiks aufzurufen. „Die Beschäftigten werden ihre Entschlossenheit noch einmal ganz klarmachen“, betonte Grzonka.
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