Auch die 7. Verhandlungsrunde für die rund 40.000 Beschäftigten des sächsischen Groß- und Außenhandels und genossenschaftlichen Großhandels wurden ergebnislos beendet. „Niemand bestreitet wohl ernsthaft, dass die tariflichen Bedingungen in Sachsen schlechter sind als insbesondere zu den Westbundesländern. Selbst gegenüber den benachbarten Bundesländern Sachsen-Anhalt und Brandenburg besteht bei den Löhnen Nachholbedarf“, so ver.di Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago.
„Aber nach dem Motto „rechte Tasche-linke Tasche“ wollen die Arbeitgeber dafür Gegenleistungen. Es reicht ihnen nicht, dass sie 20 Jahre von diesen Unterschieden auf Kosten der Beschäftigten profitiert haben. Diesen Zustand wollen wir nicht unverändert für die Zukunft weiter festschreiben.“
„In vielen Streiks im vergangenen Herbst und Winter wurde eindringlich immer wieder die Forderungen nach einem „Sachsenzuschlag“ herausgestellt. Die Beschäftigten werden erneut die Arbeit niederlegen, wenn die Arbeitgeberseite keine Einsicht zeigt. Wir brauchen Angleichungsschritte und keine Verschiebung von tariflichen Regelungen“, so Lauenroth-Mago.
Seit 2013 fordert ver.di eine Angleichung an andere Tarifgebiete. So verdiente zum Beispiel ein Kommissionierer 2013 in der Lohngruppe L 3 in Brandenburg 2.014 Euro, in Sachsen dagegen nur 1.863 Euro. Diese Differenz hat sich mittlerweile um 34 Euro auf 185 Euro erhöht.
„In vielen weiteren Punkten gibt es Unterschiede bei den tariflichen Regelungen (u.a. Arbeitszeit, Sonderzahlungen, Urlaubsgeld, vermögenswirksame Leistungen). 32 Jahre nach der Einheit darf es keine so großen Unterschiede zwischen Ost und West geben. Mit Wertschätzung hat das nichts zu tun. Einige Unternehmen zahlen zwar schon einen solchen Angleichungsschritt, doch können sie diese Zahlungen jederzeit mit zukünftigen Erhöhungen verrechnen.
Die Beschäftigten wollen faire und wertschätzende Löhne und Gehälter und keine Almosen. Wir werden nicht lockerlassen. Die Arbeitgeber haben jetzt Zeit bis zur 8. Verhandlungsrunde am 8. März, der 8. Verhandlungsrunde – und dann kommt Ostern!“
ver.di fordert neben der Erhöhung von 3 % zum 1.10.21 und 1,7 % zum 1.04.2022 zusätzliche Angleichungsschritte von je 30 Euro zum 1.01.2022 und 1.01.2023.
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