Am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag. Weltweit leben etwa 38 Millionen Menschen mit HIV. Obwohl das Virus mittlerweile gut erforscht ist und es wirksame Medikamente gibt, haben viele Menschen noch keinen Zugang zu diesen Medikamenten, die ihr Leben retten können.
Für Menschen, die mit HIV leben, bedeutet die Krankheit trotz zunehmender Akzeptanz eine Stigmatisierung und beeinträchtigt das Leben. Auch das frühzeitige Erkennen der Erkrankung ist wegen dieser Stigmatisierung erschwert. Der jährliche Welt-Aids-Tag möchte über die Krankheit aufklären. Denn nach wie vor ist HIV ein Tabuthema und nicht nur in Entwicklungsländern verbreitet.
Dank guter Medikamente normales Leben möglich
In Deutschland leben etwa 91.000 Menschen mit dem HI-Virus. Die Neuansteckungsrate ist sinkend. Der Zugang zu HIV Medikamenten ist in Deutschland sehr gut, sodass 97 % der Menschen mit Diagnose Medikation erhalten.
„Die Therapie dieser chronischen Krankheit ist mittlerweile wesentlich einfacher und wirkungsvoller als jemals gedacht“, sagt Martin Macholz, Funktionsoberarzt der Klinik für Infektiologie/Tropenmedizin, Nephrologie und Rheumatologie am Klinikum St. Georg. „Bei frühzeitigem Erkennen der Krankheit ist ein normales Leben möglich. Aber, als sexuell übertragbare Krankheit ist hier vorurteilsfreie Information und Aufklärung notwendig“, betont der Arzt.
Corona wirft HIV und Aidsmaßnahmen zurück
Die Lage außerhalb Deutschlands ist dagegen umso kritischer. Am stärksten betroffen ist das südliche Afrika und auch in Osteuropa und Zentralasien ist die Zahl der Infektionen in den letzten Jahren stark gestiegen. Außerdem wirft die Corona-Pandemie die Maßnahmen gegen das HI-Virus und Aids zurück. Wo Kontaktbeschränkungen gegen Corona wirksam sind, werden HIV-Tests behindert und führen zu einem starken Rückgang an Diagnosen. Auch die Versorgung mit Medikamenten wurde teilweise eingeschränkt oder unterbrochen.
„Leider liegt der Traum einer Impfung gegen HIV noch immer in weiter Zukunft. Grund hierfür ist, dass das HI-Virus wesentlich komplexer und wandlungsfähiger ist als das SARS-CoV-2-Virus. Letztlich war es ein Glücksfall, dass sich früh ein wesentlicher Faktor identifizieren lies, welcher als Angriffspunkt für die Impfantikörper genutzt werden konnte. Dieses Glück haben wir bei dem HI-Virus nicht“, erklärt Macholz.
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