Vodafone, Voxenergie, Primastrom oder die Sparkassen Zwickau und Vogtland: Über 2700 Verbraucher/-innen stimmten vom 01.09. bis 30.10.2021 auf der Webseite der Verbraucherzentrale Sachsen ab, welches Unternehmen den Negativpreis PRELLBOCK 2021 erhalten soll.
Die Wahl fiel noch nie zuvor so eindeutig aus: Die Vodafone Deutschland GmbH erhielt mehr als die Hälfte der Stimmen. Damit hat der Telekommunikationsanbieter mit fast 1.400 Beschwerde-Stimmen den Negativpreis des sächsischen Verbraucherschutzes mehr als verdient.
Für die Verbraucherzentrale Sachsen ist das kaum verwunderlich: Hier ist Vodafone ein Dauerbrenner in der Rechtsberatung und Probleme mit den Verträgen des Anbieters Alltag. Der Ärger ist groß und reicht von mangelhaftem Kundenservice über unberechtigte Forderungen bis hin zu Leistungsausfällen und windigen Vermittlern.
Die gute Nachricht: „Fast immer können wir den betroffenen Kund/-innen helfen“, so Andreas Eichhorst, Vorstand von der Verbraucherzentrale Sachsen. „Wir können gemeinsam ihr Geld und ihre Rechte bei Vodafone einfordern und haben oft die Erfahrung gemacht, dass der Anbieter einlenkt, wenn sich die Verbraucherzentrale meldet und den Vorgang übernimmt.“
Als großes Ärgernis wird in Beschwerden der Kunden der schleppende und mangelhafte Kundenservice angegeben. In einem Beispiel erfolgte bei einem bereits beendeten Vertrag wochenlang keine Rückerstattung an den Verbraucher. Außerdem führte ein untergeschobener Vertrag nach Wochen der Mahnflut hin zum Inkassoverfahren. Zudem sieht die Verbraucherzentrale kritisch, dass Vodafone mit windigen Vermittler*innen zulasten der Transparenz zusammenarbeitet.
„Es gibt viele Hinweise zu unlauteren Aussagen einiger Vermittler/-innen der Vodafone-Verträge, welche viele Kunden zusätzlich in die Bredouille bringen“, so Rechtsexpertin Claudia Neumerkel von der Verbraucherzentrale Sachsen. „Nicht umgesetzte Kündigungen, ungewollte Verträge und zusätzliche Kosten können die Folge sein. Vodafone muss die Zusammenarbeit mit zwielichtigen Geschäftspartnern stoppen und Verbraucher*innen hier mehr Kosten- und Leistungstransparenz und Sicherheit ermöglichen.“
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Online: www.verbraucherzentrale-sachsen.de
Informationen zur Abstimmung: Vom 01.September bis 30.Oktober 2021 konnten Verbraucher/-innen auf der Webseite der Verbraucherzentrale Sachsen abstimmen, welches Unternehmen in diesem Jahr den sächsischen Negativpreis PRELLBOCK 2021 erhalten soll. Zur Auswahl standen gleich fünf Unternehmen, die allesamt ein Dauerbrenner in den Beratungen und der Marktbeobachtung der Verbraucherzentrale Sachsen sind: Vodafone, Voxenergie, Primastrom und die Sparkassen Zwickau und Vogtland.
Der PRELLBOCK ist der Negativpreis der Verbraucherzentrale Sachsen und wird aller zwei Jahre von sächsischen Verbraucher/-innen gewählt. Es ist das fünfte Mal, dass der Prellbock vergeben wird.
2013 ging er an den Abofallenbetreiber B2B Technologies GmbH aus Chemnitz, 2015 an die MGN GmbH in Dresden, die Senior/-innen mit teuren Abos für fragwürdige Nahrungsergänzungsmittel abzockte.
2017 wurde ein Doppelpreis an die Erzgebirgssparkasse und die Sparkasse Zwickau wegen gekündigter Prämiensparverträge ausgereicht. 2019 erhielt ihn die Marke PŸUR des Telekommunikationsanbieters Telecolumbus AG.
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