Die GEW Sachsen fordert stärkere Kontaktbeschränkungen in der gesamten Gesellschaft sowie das Vorziehen der Weihnachtsferien und begrüßt die Ankündigung einer allgemeinen Impfpflicht. Die GEW Sachsen hat das Kultusministerium mit einem Schreiben aufgefordert, an Kindertageseinrichtungen und Schulen Sofortmaßnahmen umzusetzen.
Uschi Kruse, Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW, äußert sich bestürzt über die aktuelle Situation an Kitas und Schulen in Sachsen: „Die hohe Anzahl geschlossener Schulen und die Einschränkungen an Kitas sind eine Katastrophe mit Ansage. Wir kritisieren auf das Schärfste, dass Teile der sächsischen Bevölkerung nicht bereit sind, sicheres Lernen von Kindern und Jugendlichen durch Impfungen zu unterstützen und dass trotz der in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen nicht alles unternommen wurde, um Bildungseinrichtungen endlich krisenfest zu machen.” Derzeit ist in Sachsen ständig ca. ein Fünftel aller Schulen ganz oder teilweise geschlossen*.
Die GEW Sachsen hat dem Kultusministerium bereits vor einem Jahr ein Forderungspapier überreicht** und im Sommer mehrmals darauf hingewiesen, dass für den Winter Vorkehrungen zu treffen sind***.
Kruse kritisiert: „Trotz aller Warnungen der Wissenschaft, aber auch von uns, wurden im Sommer kaum Maßnahmen getroffen, um Kitas und Schulen auf den Winter vorzubereiten. Wir haben immer appelliert verschiedene Szenarien zu bedenken. Doch der Großteil der Politik und auch das Kultusministerium gingen wohl davon aus, dass die Pandemie bald zu Ende sei und es keinen größeren Handlungsbedarf gäbe. Noch vor wenigen Wochen wurde das Ende der Maskenpflicht angekündigt und nun erleiden alle Beteiligten wieder einen Zusammenbruch im Bildungssystem.
Dabei wäre es dringend nötig, die in der Vergangenheit entstandenen Lücken langsam auszugleichen und Kindern wieder Stetigkeit zu geben. Die Belastungen sind an vielen Einrichtungen kaum mehr zu ertragen. Die Beschäftigten an den Kitas und Schulen handeln oft mit dem Mut der Verzweiflung. Um wenigstens nach dem Jahreswechsel kontinuierlichen Regelbetrieb zu gewährleisten, muss jetzt gehandelt werden. Dazu gehört trotz aller damit verbundener Probleme nun auch das erneute Vorziehen der Weihnachtsferien.“
Die GEW Sachsen fordert in einem Schreiben an das Kultusministerium unter anderem schärfere Regelungen bei Infektionen an den Einrichtungen, die Anschaffung von Luftfilteranlagen sowie CO2-Ampeln, mehr räumliche Kapazitäten, die Entzerrung des Schülerverkehrs, Mittel für Assistenzkräfte, spürbare Entlastungen, kein Einsatz von Personal an mehreren Einrichtungen und konsequentere Regelungen, um Durchmischungen von Kindern zu verhindern.
* https://www.coronavirus.sachsen.de/amtliche-bekanntmachungen.html
** https://www.gew-sachsen.de/presse/pressemitteilungen/kein-weiter-so-an-schulen-und-kitas
*** u.a. hier: https://www.gew-sachsen.de/presse/pressemitteilungen/abschaffung-der-maskenpflicht und hier: https://www.gew-sachsen.de/presse/pressemitteilungen/der-krisenmodus-geht-weiter-nicht-nur-wegen-corona0
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