Am 1. Januar des kommenden Jahres ändert sich die Organisationsstruktur für den regionalen Busverkehr im Kreis Nordsachsen. Allerdings bekommen die Busfahrgäste im Idealfall davon gar nichts mit.
„Hinter den Kulissen“ gibt es jedoch gleich mehrere Änderungen: Zum einen verschmelzen die Unternehmen Leupold GmbH & Co. KG und Omnibus-Verkehrsgesellschaft mbH „Heideland“ (OVH) zu einer gemeinsamen Gesellschaft, die (vorerst) unter dem Namen OVH firmiert. „Im Laufe des kommenden Jahres wollen wir dem ´Kind´ noch einen neuen Namen geben“ kündigt Holger Klemens, Geschäftsführer des künftigen gemeinsamen Unternehmens, an und erklärt, dass infolge der Corona-Pandemie noch nicht alle dafür erforderlichen Schritte eingeleitet werden konnten.
„Am wichtigsten ist ohnehin, dass der Verkehr genauso reibungslos wie bisher weiterläuft und sich sowohl für unsere Fahrgäste als auch für unsere Kolleginnen und Kollegen nichts ändert“ führt Klemens weiter aus. So bleiben die drei bisherigen Unternehmensstandorte in Krostitz, Oschatz und Torgau erhalten und Fahrzeuge und Fahrer starten weiterhin von dort auf ihre tagtäglichen Routen.
Hintergrund der Zusammenführung ist, dass die Firma Leupold vor rund zwei Jahren nach einem Verkauf aus privatem Besitz in kommunales Eigentum überging. Folgerichtig führt der Kreis nun zwei kommunale Unternehmen mit ein und demselben Geschäftszweck zu einer Gesellschaft zusammen.
Die „neue“ OVH ist ab dem 1. Januar 2022 auch der Inhaber aller Buslinienkonzessionen im Landkreis und somit verantwortlich für den gesamten Busverkehr in Nordsachsen. „Dafür haben wir gemäß Kreistagsbeschluss einen neuen Öffentlichen Dienstleistungsauftrag mit der OVH geschlossen“ erklärt Nordsachsens Landrat Kai Emanuel.
„Dieser startet am 1. Januar und hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Aber auch die anderen bisher im Landkreis tätigen Busunternehmen werden weiter für die Fahrgäste da sein“ so Emanuel. „Allerdings nicht mehr in direkter Beauftragung durch den Landkreis, sondern im Auftrag der OVH.“ Damit sollen Kompetenzen gebündelt und Abstimmungen zielgerichteter getroffen werden können. Auch für Kunden wird es einfacher, denn es gibt künftig nur noch einen zentralen Ansprechpartner und nicht mehr sechs wie bisher.
So übernimmt die OVH die zentrale Betreuung von Schülertickets. Die Anträge dafür sind zwar weiterhin an den Landkreis zu richten. Stimmt dieser anhand der Schülerverkehrs-Satzung der Erstattung der Schülerbeförderungskosten zu, dann erfolgt die Bestellung des Tickets durch den Landkreis bei der OVH. Diese übernimmt im Anschluss die Ticketausgabe und die weitere Betreuung des Ticketinhabers. Auch die Ticketabonnements betreut die OVH künftig zentral im Landkreis. Dafür hatten die anderen Busunternehmen ihre Abonnenten angeschrieben und auf die notwendige Überleitung an die OVH hingewiesen.
Am Fahrplan- und Tarifangebot ändert sich zum 1.1.2022 hingegen nichts: Die bekannten Linienführungen und Liniennummern der Buslinien bleiben unverändert erhalten. Die Fahrzeiten der Busse, abgesehen von einigen wenigen Anpassungen im Raum Eilenburg, ändern sich ebenfalls nicht. Und auch die Fahrpreise zum MDV-Tarif und das Fahrkartenangebot bleiben so, wie sie heute sind.
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