Nachdem die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) auch nach zwei Verhandlungsrunden kein einziges Angebot für die rund 1,2 Millionen Beschäftigten vorgelegt hat, ruft die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Sachsen ihre tarifbeschäftigten Mitglieder an Hochschulen für den 16. November zu einem ganztägigen Warnstreik auf.
Uschi Kruse, Landesvorsitzende der Bildungsgewerkschaft GEW: „Die Arbeitgeber blockieren die Verhandlungen und kommen unseren Forderungen keinen Millimeter entgegen. Offenbar spielen sie ausgerechnet in dieser Krisensituation auf Zeit, statt pragmatische Lösungen zu suchen. Deshalb können wir nur sagen: Es reicht!”
In den ersten beiden Verhandlungsrunden haben die Arbeitgeber den Gewerkschaften bislang kein Angebot vorgelegt und stattdessen deren Forderungen vollständig zurückgewiesen. Dabei geht es um 5 Prozent, mindestens jedoch 150 Euro mehr Gehalt. Erwartet werden auch Maßnahmen gegen die Vielzahl von Befristungen und gegen Zwangs-Teilzeit-Verträge. Die Job-Unsicherheit ist insbesondere an Hochschulen groß. Die Mieten steigen gerade in den Uni-Städten und sind mit einer 50-Prozent-Stelle finanziell kaum zu stemmen.
„Fünf Prozent mehr Gehalt sind angesichts steigender Preise eine angemessene Forderung der Gewerkschaften des Öffentlichen Dienstes. Diese Tarifverhandlungen waren seit langem geplant. Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes sind daher zu Recht wütend, zumal sie in den vergangenen 20 Monaten in einer Ausnahmesituation den Betrieb am Laufen gehalten haben. Anerkennung muss sich auch in der Bezahlung ausdrücken.”, so Kruse weiter.
Die Provokationen der Arbeitgeber verdienen nur eine Antwort: Streik!
Die GEW Sachsen wird angesichts der hohen Corona-Inzidenzen im Freistaat digitale Streiklisten führen und keine Streikenden in Präsenz zusammenrufen. So wird sich stattdessen auf einer Online-Streikversammlung getroffen und auf diesem Wege den angemessenen Forderungen der Hochschulbeschäftigten Ausdruck verliehen.
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