Seit Anfang September warnen Virolog/-innen ausdrücklich vor einer vierten Welle, in der wir uns nun aktuell mit den höchsten Zahlen seit Pandemiebeginn befinden. Die Inzidenz der Stadt Leipzig liegt bei über 860 (Stand: 25.11.21), doch die Universität Leipzig hält grundsätzlich an der reinen Präsenzlehre fest und verweigert flächendeckende digitale Ergänzungen.
Auf die hohen Inzidenzahlen reagiert die Universität mit wenigen neuen Maßnahmen, so dürfen sich weiterhin bis zu 100 Studierende in einem Saal versammeln und erst jetzt kontrollieren Security-Teams stichprobenartig die geltende 3G-Regel. Der Student_innenRat der Universität Leipzig (StuRa) kritisiert die unzureichende Durchsetzung des Hygienekonzepts und den Mangel an digitalen Alternativen zum Schutz der Studierenden.
In einem Rundschreiben an die Studierenden verkündete das Rektorat der Universität Leipzig am 22.11. neue Regelungen, die der aktuellen Pandemie Situation gerecht werden sollen. Diesen zufolge können Dozierende der Universität Leipzig in Absprache mit den Studierenden und der Fakultätsleitung in die Online Lehre wechseln. Folglich haben Lehrende einen Entscheidungsspielraum, der Studierenden vorenthalten wird. Angesicht der ernsten Pandemie Situation sollten Studierende allerdings selbstbestimmt entscheiden können, in welchem Format sie ihr Studium weiterverfolgen möchten.
„Weitreichend sind diese Regeln nicht und die meisten auch nicht neu. Im Grunde bleibt es bei dem seit Semesterbeginn geltenden Hygienekonzept, welches die Uni aber bisher nicht vollständig umgesetzt hat. Dies, gepaart mit den ins Unermessliche steigenden Inzidenzzahlen, führt dazu, dass sich immer mehr Studierende in ihrem Alltag unsicher fühlen. Das merken wir auch an den Anfragen die uns täglich hierzu erreichen.“, so Antonia Gerber, Referentin für Lehre und Studium. Bisher können Studierende in den allermeisten Fällen nicht von der Präsenzlehre fernbleiben, ohne starke Nachteile bei der Vermittlung der Inhalte in Kauf nehmen zu müssen.
Der StuRa fordert: Das Umsetzen des Hygienekonzepts und ein Recht auf digitales Studium bei gleichzeitiger Beibehaltung der Präsenzlehre. „Es muss möglich sein, dem Präsenzunterricht aus pandemiebedingten Gründen fernbleiben zu können, ohne, dass daraus ein Nachteil entsteht. Dazu gehört auch die Ausrufung des sogenannten Krisenfalls, der die rechtlichen Grundlagen für Freiversuche und verlängerte Abgabefristen legt. Das sollte die Universität Leipzig, angesichts der Krise in der wir uns befinden, dringend nachholen.“, schließt Nico Eisbrenner vom Referat für Hochschulpolitik.
Der Student/-innenRat der Universität Leipzig fordert Bedingungen, die es allen Studierenden während der Pandemie ermöglichen, zu studieren. Menschen dürfen keine Nachteile in der Bildung erfahren, weil sie aus gesundheitlichen Gründen oder freiwillig aus einem Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Infektionsgeschehen, nicht in die Universität fahren können.
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