In der Anhörung zum Antrag der Linksfraktion „Lebenslagen von Alleinerziehenden in Sachsen nachhaltig verbessern: „Landesaktionsplan für Alleinerziehende“ umgehend aufstellen und umsetzen!“ (Drs 7/6134) gaben fünf Expertinnen ihre Stellungnahmen ab.
Der Antrag zielt darauf ab, einen Landesaktionsplan auf den Weg zu bringen, um die Lebenslagen Alleinerziehender, die besonders häufig von Überlastung und Armut geprägt sind, langfristig und nachhaltig zu verbessern. In Sachsen leben etwa 150.000 Alleinerziehende, das sind knapp ein Viertel der sächsischen Familien und damit deutlich mehr als im Bundesschnitt (18 Prozent). 90 Prozent der Alleinerziehenden in Sachsen sind Frauen.
Dazu erklärt Sarah Buddeberg, Sprecherin für Gleichstellung der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag: „Die Expertinnen machten deutlich, dass obwohl 81 Prozent der Alleinerziehenden in Sachsen erwerbstätig sind – was bundesweit die höchste Quote ist – ein Großteil der Alleinerziehenden mit ihren Kindern in Armut leben. „Arm trotz Arbeit“ ist also leider für viele Alleinerziehende bittere Realität.
Diese Situation ist seit langem bekannt, doch die Staatsregierung bleibt inaktiv. Es fehlt schlicht an passgenauen Angeboten und Maßnahmen, um Alleinerziehende zu unterstützen, Arbeitgeber*innen für die besonderen Belange Alleinerziehender zu sensibilisieren und endlich an der Armutsgefährdung Alleinerziehender etwas zu verändern.
Die Corona-Pandemie hat an die belastende Situation durch geschlossene Kitas und Schulen, eingeschränkte Freizeitangebote und der Planungsunsicherheit in Bezug auf Schulöffnungen, Wechselunterricht etc. nochmals massiv verschärft. Die Staatsregierung muss endlich handeln! Wir brauchen einen Runden Tisch, an dem die relevanten Akteure ihre Perspektiven zusammentragen. Der im Koalitionsvertrag versprochene Landesaktionsplan muss schleunigst auf den Weg gebracht werden.“
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