Die Solarenergie gewinnt in Sachsen an Kraft: 8280 neue Photovoltaik-Module werden gerade auf einer 2,8 ha großen Fläche von den Leipziger Stadtwerken in der Gemeinde Schönfeld im Nordosten Dresdens montiert. Die festaufgeständerte Photovoltaikanlage mit 13 Wechseltrichtern (sie machen aus Gleichstrom Wechselstrom) hat eine Leistung von 3,1 Megawatt-Peak (MWp)*.
Die jährliche Energieproduktion beträgt rund 3.200.000 kWh – ausreichend, um mehr als 900 Haushalte (bei durchschnittlich 3.500KWh/Haushalt) mit grüner Energie zu versorgen. Die Bauarbeiten sollen bis Ende November abgeschlossen sein.
Die Photovoltaikanlage in Schönfeld ist auf gemeinsame Initiative der Leipziger Stadtwerke und der Green City AG – ein ganzheitliches Energiewende-Unternehmen, spezialisiert auf erneuerbare Energien – entstanden. Das Besondere: Der Strom, der mit dieser Photovoltaikanlage erzeugt wird, wird teilweise direkt verkauft.
„Die Leipziger Stadtwerke haben einen entsprechenden langfristigen Stromliefervertrag abgeschlossen. Für den Kunden bedeutet die Direktvermarktung, dass das EEG-Umlagenkonto und damit die EEG-Umlage nicht belastet wird, entgegen einer klassischen EEG-geförderten Anlage“, sagt Marcel Werner, Projektleiter bei den Leipziger Stadtwerken.
Mittlerweile sind die Leipziger Stadtwerke in der Lage, fast die gesamte Menge des Jahresstromverbrauchs der Leipziger Privat- und Gewerbekunden aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. „Energiegewinnung aus Sonnenkraft, aber auch aus Wind und Biomasse sind Teil unseres großen Portfolios, um eine nachhaltige und umweltfreundliche Energie-Zukunft für Leipzig und die Region zu gestalten“, sagt Marcel Werner.
Das Ende der Investitionen in erneuerbare Energien ist für die Leipziger Stadtwerke noch lange nicht erreicht. „Wir haben gerade für ein weiteres PV-Projekt die Baugenehmigung in der Gemeinde Priestewitz bei Dresden erhalten. Im Herbst 2020 erteilte die Bundesnetzagentur für dieses Projekt bereits einen Zuschlag im Rahmen der EEG Innovationsausschreibung. Hier bereiten wir aktuell den Baustart vor und werden zeitnah mit dem Bau beginnen“, sagt Marcel Werner.
Dieses Projekt wird mit einer installierten Leistung von 13,65 MWp sowie einem Batteriespeicher mit einer Leistung von 3.780 Kilovoltampere (kVA) deutlich größer als die Photovoltaikanlage in der Gemeinde Schönfeld.
Die Leipziger Stadtwerke haben 2020 zirka 315 Gigawattstunden (GWh) Strom mit Anlagen für erneuerbare Energien und zirka 450 GWh mit konventionellen Anlagen erzeugt. Der Ökostrom-Anteil lag damit bei rund 40 Prozent. Die Stadtwerke haben derzeit zwei Biomassekraftwerke in Bischofferode (Thüringen) und Piesteritz (Sachsen-Anhalt), drei Windparks in Ablaß (Sachsen), Obhausen (Sachsen-Anhalt) und Herbsleben (Thüringen) sowie zahlreiche Photovoltaik-Dachanlagen in Leipzig in Betrieb. Das 20-Megawatt-Biomassekraftwerk in Piesteritz liefert pro Jahr 157.000 Megawattstunden Strom – eine Menge, die ausreicht, um 60.000 Haushalte ein Jahr lang mit Strom zu versorgen.
* Megawatt-Peak (MWp) ist ein besonderes Maß, das ausschließlich zur Messung der Leistung von Photovoltaik-Anlagen verwendet wird. Normalerweise wird elektrische Leistung in Watt gemessen, 1 Megawatt ergeben hierbei 1000 Kilowatt. Der Zusatz „peak“ dient im Photovoltaik-Bereich der Vergleichbarkeit der Leistung verschiedener Module. Ein PV-Modul erbringt nämlich bei unterschiedlichen Bedingungen, etwa bei verschiedenen Außentemperaturen, eine andere Leistung.
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